Herzschmerz

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Tim und Kerry, beste Freunde, stehen kurz vor ihrem Abschluss. Beide Träumen davon Medizin zu studieren, als in der Silvesternacht 1999 ihr ehemaliger Klassenkamerad und zukünftiger Profi-Fußballer Joel mit einem Herzstillstand zusammenbricht. Während Tim erstarrt, unfähig zu helfen, rettet Kerry mit einer Herzdruckmassage Joels Leben. Als die Sanitäter eintreffen, halten sie Tim für den Lebensretter und auf Rücksicht auf Tims kranke Mutter, halten sie diese Geschichte aufrecht, ohne zu wissen, dass sie mit dieser Entscheidung das Schicksal auf die Probe stellen. Zudem entsteht eine Dreiecksbeziehung, in der Kerry jahrelang zwischen zwei Männern steht und immer wieder etwas geschieht, dass sie von ihrer wahren Liebe trennt.

Eva Carter hat ein Buch geschrieben, dass von einem komplizierten Beziehungsgeflecht erzählt, das auf eine einzige Entscheidung zurückzuführen ist. Es gibt viele kleine Lügen, Missverständnisse, Eitelkeiten, die immer wieder dazu führen, dass zwei Menschen nicht zueinanderfinden und ich als Leser leide bei jeder schmerzhaften Fehlentscheidung der Protagonisten. Das ständige Auf und Ab ist nervenaufreibend, jedoch fiebert man dann jedesmal wieder mit, möchte die drei jungen Leute schütteln, ihnen gute Ratschläge geben oder sie einfach nur zur Vernunft bringen, um endlich ein "Happy End" zu erreichen. Diesen Ansatz fand ich sehr interessant, wenn auch einige Längen entstanden sind. Als kitschig empfand ich den Roman nie, das verhindern schon allein die menschlichen Abgründe in die man teilweise blicken konnte.

Das Buch vermittelt zudem eine andere, wichtige Botschaft. Es zeigt auf, wie Ersthelfer bei einem Herzstillstand richtig vorgehen können, um die Überlebenschancen beim Betroffenen zu vergrößern. Mich konnte es tatsächlich dazu bringen, mich mehr mit dem Thema Erste Hilfe zu beschäftigen und allein dafür gebührt der Autorin großes Lob.