Kein Wohlfühl-Liebesroman

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elchi130 Avatar

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Kerry feiert Silvester 1999 mit ihrem besten Freund Tim am Strand von Brighton. Plötzlich bricht ihr - ebenfalls anwesender - Schwarm, der Fußballstar Joel zusammen. Sie leistet Erste Hilfe und rettet ihm so das Leben. Die Drei sind dadurch miteinander verbunden und ihre Leben und ihre Beziehungen zueinander habe sich für immer verändert…

Ich hatte mir unter dem Buch aufgrund des Covers und des Kurzinhalts etwas ganz anderes vorgestellt. Gerechnet hatte ich mit einer schönen Liebesgeschichte, einem Wohlfühlroman, mit dem ich ein paar schöne Stunden auf dem Sofa verbringe.

Doch genau das ist dieses Buch nicht. Daher habe ich mich sehr lange beim Lesen damit schwergetan. „Zwischen zwei Herzschlägen“ von Eva Carter ist ein ernstes Buch, das das Leben sehr realistisch abbildet. Zudem geht es um ernste Themen. Es geht um Drogensucht, Krankheit, Tod, um gescheiterte Beziehungen.
Zu Beginn war ich ziemlich begeistert von dem Buch. Kerry ist eine ziemlich nüchterne Person, die weiß, was sie will und versucht, das auch zu bekommen. Wenn das Leben etwas Anderes mit ihr vor hat, passt sie sich an und macht das Beste aus ihrer Situation.

Die Beziehungen der Personen wirkten auf mich sehr lange oberflächlich, weil wir immer nur kurze Einblicke erhalten und das Ganze oft mehr aus der Ferne betrachten. Insgesamt fühlte ich mich während der ersten Hälfte der Erzählung sehr distanziert vom Geschehen. Ich bin davon ausgegangen, in viel intensivere Szenen geführt zu werden und die Emotionen der Menschen nachempfinden zu können. Doch das war oft leider nicht der Fall.

Zudem hätte ich gerne gewusst, dass das Thema Drogensucht einen großen Raum im Roman einnimmt. Das Thema finde ich, genauso wie Alkoholismus, schwer zu verdauen und lese nicht sonderlich gerne in Büchern darüber.

Sehr gut gefallen hat mir, dass wir das Geschehen aus der Sicht von allen drei Figuren erzählt bekommen. So erhalten wir nach und nach einen Einblick, wo Kerry, Tim und Joel in ihrem Leben stehen. Auch haben wir dadurch oft Wissen, welches die anderen Personen nicht haben. Das hat dann leider auch dazu geführt, dass ich besonders Kerry ab und an gerne geschüttelt hätte. Sie ist oft verbohrt und stur. Damit steht sie sich und ihrem eigenen Glück immer wieder im Weg.

Je weiter ich in die Geschichte eingetaucht bin, desto mehr habe ich mich mit der Story ausgesöhnt, bis sie mir schließlich gut gefallen hat. Wahrscheinlich hätte ich das gesamte Buch freudiger gelesen, wenn ich gewusst hätte, worauf ich mich einlasse. Insgesamt bin ich froh, dass ich den Roman gelesen habe.