Mehr als eine Liebesgeschichte

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_sabrina_ Avatar

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Durch einen Moment ist das Leben von Kerry, Tim und Joel plötzlich miteinander verbunden. Für alle drei eine schwierige Situation, die Höhen und Tiefen mit sich bringt. Wie genau die aussehen erzählt die Geschichte. Liebesgeschichten sind nicht mein favorisiertes Genre, aber „Zwischen zwei Herzschlägen“ hat mich direkt angesprochen. Wie ergeht es Menschen nach dem Erleben einer Extremsituation? Wie fühlt es sich an, tot gewesen zu sein und seinen Lebensentwurf komplett ändern zu müssen?

Die Geschichte wird aus den Perspektiven der drei Protagonisten erzählt und das über einen Zeitraum von immerhin 18 Jahren. So bekommt man einen extrem tiefen Einblick in die Leben, die teils sehr turbulent ablaufen. Vor allem Joel, der mit seinem Schicksal hadert stürzt in ein tiefes Loch, aber auch Tim und Kerry haben ihre Schwierigkeiten, die vielleicht weniger auffällig sind, ihre Leben dennoch extrem beeinflussen. Ausgehend vom Herzstillstand Joels und seiner Rettung, werden die drei Protagonisten über 18 Jahre begleitet. Sie kommen mir sehr authentisch vor und selbst Nebencharaktere sind richtig gehend greifbar geworden. Es gibt Liebschaften, Abstürze und Freundschaft, Träume und Versuche, zu sich zu finden und vieles mehr, was auch im „echten“ Leben alltäglich ist. Toll auch, dass der Leser informiert wird, was bei einem Herzkreislaufstillstand zu tun ist. Das ist nachvollziehbar, gibt Sicherheit und öffnet die Augen, denn mit dem Hollywood Bild von der Herzdruckmassage hat die Realität wenig zu tun. Der Schreibstil ist ansprechend und flüssig, sodass ich schnell vorankam und oft einfach extrem gefesselt war und das bei rund 570 Seiten. Das Buch ist stark, sowohl bezüglich seiner Seitenzahl, als auch bezüglich des Inhalts, der bei mir sicher in Teilen noch eine Weile nachwirken wird – insbesondere die Intension der Autorin für dieses Buch hat mich überzeugt. Ganz ohne Kritik geht es dann aber auch nicht. Kerrys Hin und Her zwischen den Männern hat mich irgendwann fast schon genervt, aber nun gut, das soll es ja geben…

Schlimmer sind da im hinteren Abschnitt die vielen Tipp- und Rechtschreibfehler. Während das objektiv eine Art Mangel ist, so hat mich persönlich gestört, dass ein bisschen arg viel Drama enthalten ist. In Teilen war das überzeugend, aber so im Nachhinein war es ein bisschen drüber. Dennoch empfehle ich das Buch gerne weiter – wenn auch in erster Linie Lesern von Liebesgeschichten.