Wenn das Herz macht, was es will (und nicht mehr das, was es soll)

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justm. Avatar

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Silvester 1999: Ein neues Jahrtausend steht bevor.
Aber das ist es nicht, was Kerry Angst macht. Ihr Leben ändert sich für immer, als Schulschwarm Joel plötzlich zusammenbricht und es an ihr ist, dafür zu sorgen, daß er überlebt. Denn obwohl ihr guter Freund Tim, genau wie sie, Kenner der ersten Hilfe ist, verfällt er, im Gegensatz zu ihr, in Schockstarre. Und so übernimmt Kerry 18 Minuten die Aufgabe von Joels Herz und versucht ihn am Leben zu halten.

Eva Carter erzählt in "Zwischen zwei Herzschlägen" die Geschichte dreier Jugendlicher, derer Leben durch dieses eine Ereignis für immer miteinander verbunden sein wird.
Während jedermann klar ist, daß man als Überlebender eines Herzanfalls wohl für immer verändert ist, fragt niemand nach denen, die geholfen haben. Dies wird in diesem Buch, mehr oder weniger, nachgeholt.

In grobe, durch die vier Schritte der Rettungskette aufgeteilte Abschnitte, wird in einzelnen Kapiteln abwechselnd aus den Perspektiven der drei Protagonisten erzählt. Und so werden im Verlauf von mehr als 500 Seiten (!) deren Lebensgeschichten über einen Zeitraum von 18 Jahren begleitet.

Dabei überschneiden sich die Geschichten der Drei natürlich immer wieder, denn, wie sollte es anders sein, es gibt natürlich auch eine Liebesgeschichte. Mehrere, wenn man genau sein will. Von Liebesdreieck, über Heirat, Scheidung und Tod, ist im Grunde alles dabei.

Man fühlt sich daher, trotz der Masse an Buch, auch zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Die Geschichte ist gut geschrieben und dank der einzelnen überschaubareren Kapitel auch nie so wuchtig, daß man sich erschlagen fühlen könnte. Dennoch hätte sie sicher an einigen Stellen gekürzt werden können bzw. ein etwas ausführlicheres Ende verdient.

Nichtsdestotrotz: Neben einer Auffrischung der eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse bekommt man hier eine Liebes-Geschichte der etwas anderen Art. Eine, die es verdient hat, gelesen zu werden.