Inspirierender Blick

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noiram Avatar

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Dieser Text hat mich direkt in seinen Bann gezogen, als ich die Leseprobe gelesen habe. Besonders Jenni Mäki, die zu Jenny Hill wird, fand ich sofort interessant. Ihre Entscheidung, die unglückliche Ehe zu beenden und ein neues Leben zu beginnen, nachdem die Kinder aus dem Haus sind, ist total nachvollziehbar. Man merkt richtig, wie sie sich von ihrem alten Ich lösen will, sogar der Name wird geändert.
Ich finde es toll, wie die Autorin die Gedanken von Jenny beschreibt, besonders das Googeln nach "wie lebt man allein" oder "wie verlässt man seinen Mann" – das ist so realitätsnah und zeigt, wie sie nach Antworten sucht. Die Idee mit dem Chor weiblicher Märchenfiguren, die das Ganze kommentieren, finde ich sehr spannend. Das gibt der Geschichte bestimmt eine besondere Note und ich bin gespannt, wie das im weiteren Verlauf des Buches eingesetzt wird.
Die Beschreibung, wie Jenny in der neuen Wohnung ankommt und alles säubert, um die Kontrolle zu behalten, sagt viel über ihren Charakter aus. Auch die Erinnerungen an ihre Jugend und das Gefühl, nicht dazuzugehören, sind sehr berührend. Man spürt richtig ihre Unsicherheit und wie sie sich im Laufe der Jahre verändert hat, aber gleichzeitig auch dieselbe geblieben ist.
Das Ende der Leseprobe, wo sie den Songtext aus ihrer Jugend überprüft und feststellt, dass sie ihn falsch verstanden hat, ist ein toller Moment. Es zeigt, wie sich die Perspektiven ändern können und wie man im Erwachsenenalter Dinge anders wahrnimmt. Insgesamt bin ich sehr gespannt auf das Buch – es scheint eine tiefgründige Geschichte über das Älterwerden und das Finden des eigenen Weges zu sein.