Außergewöhnlich und überraschend
In ihrem neuen Roman erzählt die finnische Schriftstellerin Minna Rytisalo auf eine sehr originelle Weise eine feministische Emanzipations-Geschichte über eine Frau, die sich zwischen zwei Leben befindet.
In der Mitte ihres Lebens beschließt Jenni Mäki, die lieblose Ehe mit Jussi zu beenden und einen Neustart zu wagen. Ihre Kinder sind aus dem Haus und brauchen sie nicht mehr, finanziell ist alles einvernehmlich geregelt, der untreue Jussi hat schon eine neue Frau, ihrem mutigen Neuanfang nach 24 Ehejahren steht also nichts im Wege. Sie hat sogar einen neuen Namen angenommen und heißt jetzt Jenny Hill, und auch eine neue Wohnung hat sie schon für sich gemietet. In die nimmt sie nur das Allernötigste mit, so wenig wie möglich von dem, was sie an ihr altes Leben erinnern könnte.
Alleine in ihrer Wohnung, werden die „Ajattaras“, den Geistern aus der finnischen Mythologie ersetzt durch die Märchenfiguren „Aschenputtel, Schneewittchen, Dornröschen, Gretel, Rapunzel und Rotkäppchen“, in ihrem Kopf lauter und versuchen sie zu erreichen, indem sie sie ansprechen. Geschickt tauchen die Märchenfiguren immer wieder auf um den gesellschaftlichen Druck zu kommentieren und ihr Ratschläge zu hinterlassen.
Auf Anraten ihrer Psychotherapeutin soll Jenny Briefe schreiben, die sie nicht abschicken soll, sie aber dadurch zwingt, ihre Probleme gründlich zu durchdenken. Nur die Schriftform nämlich bringe Ordnung in das gedankliche Chaos und die unverbindliche Flüchtigkeit der Therapiegespräche. Jenny braucht nicht lange zu überlegen wem sie schreiben will. Und schon fliegen die ersten Zeilen aufs Papier an Brigitte Macron, die fast 25 Jahre ältere Frau des französischen Präsidenten, deren unkonventionelle Ehe nicht nur durch den Altersunterschied, sondern auch durch das skandalträchtige Lehrerin/Schüler-Verhältnis gesellschaftlich vorgeprägt ist.
Jennys Gedankenwelt hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine Frau, die sich selbst wiederfindet, leise, tastend, aber mit wachsender Entschlossenheit.
Fazit:
„Zwischen zwei Leben“ hat mich mit seiner ruhigen, fast unspektakulären Art überrascht. Es ist kein Buch, das mit großen Wendungen oder lauten Momenten auffällt, sondern eines, das sich langsam entfaltet und gerade dadurch Wirkung zeigt. Eine interessante Geschichte, die Mut macht, aber auch zum Nachdenken anregt.
Von mir 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung!
In der Mitte ihres Lebens beschließt Jenni Mäki, die lieblose Ehe mit Jussi zu beenden und einen Neustart zu wagen. Ihre Kinder sind aus dem Haus und brauchen sie nicht mehr, finanziell ist alles einvernehmlich geregelt, der untreue Jussi hat schon eine neue Frau, ihrem mutigen Neuanfang nach 24 Ehejahren steht also nichts im Wege. Sie hat sogar einen neuen Namen angenommen und heißt jetzt Jenny Hill, und auch eine neue Wohnung hat sie schon für sich gemietet. In die nimmt sie nur das Allernötigste mit, so wenig wie möglich von dem, was sie an ihr altes Leben erinnern könnte.
Alleine in ihrer Wohnung, werden die „Ajattaras“, den Geistern aus der finnischen Mythologie ersetzt durch die Märchenfiguren „Aschenputtel, Schneewittchen, Dornröschen, Gretel, Rapunzel und Rotkäppchen“, in ihrem Kopf lauter und versuchen sie zu erreichen, indem sie sie ansprechen. Geschickt tauchen die Märchenfiguren immer wieder auf um den gesellschaftlichen Druck zu kommentieren und ihr Ratschläge zu hinterlassen.
Auf Anraten ihrer Psychotherapeutin soll Jenny Briefe schreiben, die sie nicht abschicken soll, sie aber dadurch zwingt, ihre Probleme gründlich zu durchdenken. Nur die Schriftform nämlich bringe Ordnung in das gedankliche Chaos und die unverbindliche Flüchtigkeit der Therapiegespräche. Jenny braucht nicht lange zu überlegen wem sie schreiben will. Und schon fliegen die ersten Zeilen aufs Papier an Brigitte Macron, die fast 25 Jahre ältere Frau des französischen Präsidenten, deren unkonventionelle Ehe nicht nur durch den Altersunterschied, sondern auch durch das skandalträchtige Lehrerin/Schüler-Verhältnis gesellschaftlich vorgeprägt ist.
Jennys Gedankenwelt hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine Frau, die sich selbst wiederfindet, leise, tastend, aber mit wachsender Entschlossenheit.
Fazit:
„Zwischen zwei Leben“ hat mich mit seiner ruhigen, fast unspektakulären Art überrascht. Es ist kein Buch, das mit großen Wendungen oder lauten Momenten auffällt, sondern eines, das sich langsam entfaltet und gerade dadurch Wirkung zeigt. Eine interessante Geschichte, die Mut macht, aber auch zum Nachdenken anregt.
Von mir 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung!