Eine Frau schließt die Tür und öffnet sich selbst einem neuen Leben

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Jenni, Anfang 50, hat alles genauso gelebt, wie man das, wie die Gesellschaft dies von ihr erwartet hatte und nun, nachdem die Kinder aus dem Haus sind, ist es genug. Genug Fassade, genug Betrug durch den Ehemann, genügend Zwänge und Schein und da ist die endgülige Erkenntnis, dass der Wert eines gutsituiertem Dahinlebens die Sinn- und Wertlosigkeit ihrer eigenen Existenz, wie sie sie fühlt, nicht mehr in der Balance halten kann. Und so ämdert sie ihren Namen und beginnt neu. Sehr zittrig geht sie die ersten Schritte, in ihren Gedanken, versucht all das Falsche, so wäre wohl das Urteil der Gesellschaft und bis vor kurzem auch das von ihr selbst ausgefallen, zu tun, dass sie zu dem Menschen macht, der sie wirklich sein will, selbstbewusst, mit erhobenem Kopf nach vorne blickend und frei von den Begrenzungen, die sie regelrecht eingesperrt hatten, in ihrem Dasein. Dabei hilft das Briefeschreiben an Brigitte Macron und, schon etwas speziell, recht radikale Stimmen von weiblichen Märchengestalten, die aufräumen mit ihrer eigenen verdammten Märchenhaftigkeit.
Eine Frau ringt um ein neues, ihr neues Leben, authentisch, zunehmend ehrlich und mit Mut und Stärke, allem und vor allem sich selbst gegenüber.
Die Geschichte, sie ist besonders und sie berührt, öffnet auch in den Leserinnen die ein oder andere Tür und löst etwas aus, bringt in jedem von uns seine ganz persönlichen Glöckchen zum Klingen, wühlt auf, hallt nach oder ist einfach nur eine packende Erfahrung, wenn eine Frau so öffentlich und trotzdem leise und zart ihren inneren Kampf austrägt zu einem neuen Sein.