Jenny bügelt jetzt nicht mehr

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lisaliestgern Avatar

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Jenni heißt nun Jenny. Sie ist in eine eigene Wohnung gezogen. Die Liebe zwischen ihrem Mann und ihr war schon lange verschwunden, und sie will, jetzt, wo die Kinder aus dem Haus sind, sich nicht mehr kümmern und mit teuren Gegenständen um sich herum zufriedengeben. Im Hintergrund unterstützen sie die weiblichen Märchenfiguren Rotkäppchen, Rapunzel, Gretel, Schneewittchen und Dornröschen. Diese erzählen, dass ihre Geschichten eigentlich ganz anders verliefen, nämlich hin zu Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit und nicht bei einem schönen Prinzen auf einem weißen Pferd endeten. Jenny schreibt Briefe an Brigitte Macron, die sie dafür bewundert, dass sie sich, wie Jenny meint, nimmt, was sie will und auf gesellschaftliche Konventionen pfeift. Das fand ich lustig.
Ich war insgesamt begeistert von dem Buch. Als Frau wird man von Kindheit an in eine Rolle gedrängt: Du musst hübsch, gepflegt, ordentlich, fleißig, geduldig, fürsorglich, verständnisvoll, bescheiden und was nicht alles sein. Jenny hat das alles satt. Wie kommt sie da raus? Und wie kann mein eigener Weg zur Unabhängigkeit aussehen? Das Thema ist ja ernst und schwierig. Aber das Buch ist größtenteils witzig und leicht. Bei Jenny haben die Märchenfiguren ihr Werk getan, nun können sie noch ein bisschen bei mir weiterwirken.