Mensch Jenny

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sasaisa Avatar

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Der Roman von Minna Rytisalo nimmt uns mit auf eine gut durchdachte Selbsttherapie.Ich habe das Buch an einem Nachmittag gemütlich weggelesen. Dies liegt vor allem an dem, wie ich finde, sehr gelungenen Aufbau. Der Wechsel zwischen Storyline, den Ajattaras und den Selbsttherapiebriefen hat einen tollen Lesefluss kreiert, der er einen nicht losgelassen hat.

Sehr gelungen finde ich, dass die Märchenfiguren ihre Vergangenheit selbst aufgearbeitet und bewertet haben, dabei auch ihre Realität aufgezeigt haben und somit auf ewig währende Missstände in Bezug auf das Frauenbild und Patriarchat hingewiesen haben.

Allerdings waren diese Märchenfiguren für mich auch die treibende Kraft in dem Buch, die Protagonistin Jenny war mir an vielen Stellen doch etwas zu naiv und auch die Therapiearbeit (außer in Form der Briefe) blieb mir zu sehr auf der Strecke.

Interessant war auch, dass ich mir bis zum Schluss nicht sicher war, ob die Ajattaras womöglich mehrere Ebenen der Persönlichkeit unserer Protagonistin widerspiegeln oder ob es sich doch um allwissende Erzähler handelt. Vielleicht macht das am Ende aber auch gar nicht den großen Unterschied.

Alles in allem ein empowernder Read, der einen vieles hinterfragen lässt, thematisch wichtig ist und eine unglaublich tolle Erzählstruktur hat.