Wandlungen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
meerblick Avatar

Von

Jenni Mäki ist neunundvierzig Jahre alt als sie beschließt, ihren Ehemann Jussi und damit das edle Haus am Wasser aber auch das finanziell sorgenfreie Leben zu verlassen. Die Kinder sind erwachsen und gehen ihre eigenen Wege. Ihre Aufgabe als Mutter, über die sie sich all die Jahre identifiziert hat, ist erledigt. Die Untreue von Jussi hält sie nicht mehr aus, auch dieses aneinander Verbeischauen trifft sie tief im Herzen und so fasste sie den für sie nicht einfachen Entschluss zu gehen, um sich eine neue Existenz aufzubauen, vielleicht sogar ein neues Leben zu leben. Sie ändert ihren Namen, nennt sich fortan Jenny Hill. Das zeigt ihre Verbundenheit zu dem Jahr, welches sie als Austauschschülerin in den Vereinigten Staaten von Amerika verbrachte. Selbstzweifel und Minderwertigkeitskomplexe bestimmten ihr Leben. Dem Drang nach Anpassung gab sie stets nach. Ihre Psychotherapeutin stellte ihr die Aufgabe, Briefe an eine Person zu schreiben, in denen sie ihre Wünsche, Gefühle und Gedanken festhält, um zu reflektieren. Es sollte der Weg sein aus der Sackgasse selbstvernichtender Grübeleien.
Minna Rytisalo beschreibt in ihrem Roman ‘Zwischen zwei Leben‘ die Wandlung einer Frau, die sich selbst wenig Respekt entgegenbringt, sich unwohl in dieser Rolle fühlt und Stück für Stück in ein befreites, ungezwungenes Leben geht. Die Autoren benutzt als schriftstellerisches Stilmittel drei Perspektiven – eine Erzählstimme, die sehr persönlichen Briefe der Protagonistin und Flüsterstimmen von Märchenfiguren, die ihre wahre Geschichte erzählen, damit einen geänderten Blick auf die alten Märchen ermöglichen.
Ich habe dem Buch Zeit gegeben, um tiefer einzutauchen in das Geschehen und es hat sich gelohnt.