Weibliche Selbstermächtigung
Zum Inhalt:
Erzählt wird die Geschichte einer in die Jahre gekommenen Frau namens Jenni Mäki, die nach dem Auszug ihrer Kinder und dem zur Routine gewordenen Fremdgehen des Ehemannes beschließt das Haus am Meer zu verlassen und in einer kleinen Stadtwohnung als Jenny Hill einen Neuanfang zu wagen. Dieser Neubeginn ist für Jenny allerdings alles andere als einfach, hat sie sich doch bislang allen an sie gestellten Anforderungen untergeordnet und zum eigenen Lebensinhalt gemacht. Um wieder Boden unter die Füße zu bekommen und um endlich herauszufinden, was sie eigentlich für Wünsche hat, beginnt sie auf Anraten ihrer Therapeutin einen imaginären Briefwechsel mit Brigitte Macron und aus der Zwischenwelt schalten sich immer wieder die Ajattaras ein. Eigentlich handelt es sich dabei um Figuren der nordischen Mythologie hier treten sie aber in Form von Märchenfiguren wie Aschenputtel, Rapunzel, Schneewittchen oder Dornröschen in Erscheinung und haben so einiges zu den Rollenbildern von Frauen, zu ihrer eigenen aber auch zur Geschichte von Jenny zu sagen.
Mein Leseeindruck:
Dieses kluge und wirklich auch sehr humorvolle Buch bedient sich ganz verschiedener Erzählebenen und verbindet dabei Elemente aus Mythen und Märchen mit der modernen Welt. Die Themen des Buches decken dabei die gesamte Bandbreite eines Frauenlebens ab. Es geht z.B. um Lebensentwürfe, Rollenbilder, Paarbeziehungen, Mutter- und Elternschaft, (ungewollte) Kinderlosigkeit, Schicksalsschläge und um das alt werden in einer Gesellschaft, die scheinbar einem Jugendwahn anheim fällt. Besonders wenn es um das Alter von Frauen geht. Die Ajattaras, hier in Form von Jennis geliebten Märchenfiguren, beobachten Jenny aus einer Art Zwischenwelt und ordnen ihr Verhalten ein. In Einschüben erzählen sie dabei ihre eigenen Geschichten, die als eine Art Meta-Ebene funktionieren. Sie machen greifbar, wie die Geschichten von Frauen über Jahrhunderte hinweg umgedeutet und für den Zweck missbraucht wurden, Frauen in starre Verhaltensregeln zu zwingen. Dadurch gelingt es der Autorin diese Mechanismen sowohl für das Individuum, hier also Jenny, als auch für die soziale Gruppe Frau greifbar und sichtbar zu machen. Trotz der zum Teil schwierigen Themen wie Trennung, Verlust, Angst und Vergänglichkeit wird dieser Roman niemals schwer, niemals bedrückend und schon gar nicht belehrend. Mit seinem ganz besonderen Rhythmus, den ungewöhnlichen Figuren und dem sehr innovativen Aufbau konnte mich dieses Buch extrem für sich einnehmen. Ein ganz und gar feinfühliges, ehrliches und ermutigendes Buch über weibliche Selbstermächtigung, das ich unbedingt weiterempfehle.
Erzählt wird die Geschichte einer in die Jahre gekommenen Frau namens Jenni Mäki, die nach dem Auszug ihrer Kinder und dem zur Routine gewordenen Fremdgehen des Ehemannes beschließt das Haus am Meer zu verlassen und in einer kleinen Stadtwohnung als Jenny Hill einen Neuanfang zu wagen. Dieser Neubeginn ist für Jenny allerdings alles andere als einfach, hat sie sich doch bislang allen an sie gestellten Anforderungen untergeordnet und zum eigenen Lebensinhalt gemacht. Um wieder Boden unter die Füße zu bekommen und um endlich herauszufinden, was sie eigentlich für Wünsche hat, beginnt sie auf Anraten ihrer Therapeutin einen imaginären Briefwechsel mit Brigitte Macron und aus der Zwischenwelt schalten sich immer wieder die Ajattaras ein. Eigentlich handelt es sich dabei um Figuren der nordischen Mythologie hier treten sie aber in Form von Märchenfiguren wie Aschenputtel, Rapunzel, Schneewittchen oder Dornröschen in Erscheinung und haben so einiges zu den Rollenbildern von Frauen, zu ihrer eigenen aber auch zur Geschichte von Jenny zu sagen.
Mein Leseeindruck:
Dieses kluge und wirklich auch sehr humorvolle Buch bedient sich ganz verschiedener Erzählebenen und verbindet dabei Elemente aus Mythen und Märchen mit der modernen Welt. Die Themen des Buches decken dabei die gesamte Bandbreite eines Frauenlebens ab. Es geht z.B. um Lebensentwürfe, Rollenbilder, Paarbeziehungen, Mutter- und Elternschaft, (ungewollte) Kinderlosigkeit, Schicksalsschläge und um das alt werden in einer Gesellschaft, die scheinbar einem Jugendwahn anheim fällt. Besonders wenn es um das Alter von Frauen geht. Die Ajattaras, hier in Form von Jennis geliebten Märchenfiguren, beobachten Jenny aus einer Art Zwischenwelt und ordnen ihr Verhalten ein. In Einschüben erzählen sie dabei ihre eigenen Geschichten, die als eine Art Meta-Ebene funktionieren. Sie machen greifbar, wie die Geschichten von Frauen über Jahrhunderte hinweg umgedeutet und für den Zweck missbraucht wurden, Frauen in starre Verhaltensregeln zu zwingen. Dadurch gelingt es der Autorin diese Mechanismen sowohl für das Individuum, hier also Jenny, als auch für die soziale Gruppe Frau greifbar und sichtbar zu machen. Trotz der zum Teil schwierigen Themen wie Trennung, Verlust, Angst und Vergänglichkeit wird dieser Roman niemals schwer, niemals bedrückend und schon gar nicht belehrend. Mit seinem ganz besonderen Rhythmus, den ungewöhnlichen Figuren und dem sehr innovativen Aufbau konnte mich dieses Buch extrem für sich einnehmen. Ein ganz und gar feinfühliges, ehrliches und ermutigendes Buch über weibliche Selbstermächtigung, das ich unbedingt weiterempfehle.