Hatte mir mehr versprochen

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maxibiene Avatar

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Was macht Frau, um den Mann des Lebens zu finden oder zumindest den Mann für den nächsten Lebensabschnitt? Juli, 28, alleinstehend und nach ihren Aussagen, nicht gerade schlank, befindet sich gerade in einer depressiven Phase und nur, weil sich kein Mann an ihrer Seite befindet und sich für sie interessiert. So beschließt sie, umgehend etwas dagegen zu unternehmen, damit dieser Zustand kein Zustand mehr bleibt.

Kurz entschlossen entscheidet sie ihren Traummann auf ganz ungewöhnliche Art und Weise kennenzulernen. Ihr Plan, jeden Monat mit einer anderen Kennenlernstrategie aufzuwarten, muss doch letztendlich zum Erfolg führen. Egal ob Speed-Dating, Kontaktanzeige, Single-Party oder Ähnliches, nichts lässt Juli aus, um den Mann des Lebens zu finden und alles was passiert, wird genau dokumentiert. Und wo? Natürlich im Internet, als Bloggerin. Unter [www.das-single-experiment.de](http://www.das-single-experiment.de/)  dokumentiert Juli alle ihre Erlebnisse und gewinnt schnell eine große Fangemeinde.

Juli Rautenberg, 1983 in Mannheim geboren, hat mit „Zwölf Monate, Siebzehn Kerle und ein Happy End“ ihren Debütroman präsentiert. Die Idee, ihr Singledasein auch als Buch zu veröffentlichen, wurde auf der Frankfurter Buchmesse geboren. Und so kam es, dass sie ihr eigenes Experiment erst bloggte und schließlich als Roman niederschrieb.

Die Story als Solches finde ich eher langweilig, verstehe auch nicht, warum Frauen sich mit ihrem Singledasein selbst so erniedrigen. Und wieso bitte schön, hängt alles vom Gewicht und Aussehen ab.

Ehrlich gesagt, habe ich wesentlich mehr von dem Buch erwartet. Ich bin wirklich enttäuscht. Vielleicht habe ich auch hinter dem Plot mehr Witz, Ironie und Phantasie erhofft.

Die einzelnen Kennenlernphasen sind meiner Meinung nach viel zu langatmig ausgearbeitet worden, so dass man schnell die Lust am Lesen verliert. Immer wieder musste ich auf die Seitenzahl schauen, in der Hoffnung, dass das Ende bald naht.

Vielleicht habe ich mich auch zu sehr vom Cover des Buches leiten lassen, denn das ist wirklich gut gelungen. Das ist aber schon der einzige positive Punkt an der ganzen Sache. Sprachlich gesehen hat sich die Autorin Mühe gegeben, es lässt sich, abgesehen vom Inhalt, gut lesen. Ihre Figuren und Charaktere sind ganz gut dargestellt, auch wenn sie sich dabei den üblichen Klischees bedient hat.

Ich empfehle das Buch wirklich nur Denjenigen, der seichte Literatur bevorzugt und sich vom frustrierten Alltagsleben einer 28jährigen nicht abschrecken lässt.