Von Theresa Simon habe ich schon viele schöne Romane gelesen und auch Zypressensommer machte Lust auf ein Leseerlebnis, das mich in die Toskana entführt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Hamburger Goldschmiedin Julia Matthiesen, die auf den Spuren ihres Großvaters in die Toskana reist. Sie geht ihrer Familiengeschichte auf die Spur und erfährt einiges über ihre Verwandten in der Zeit der Resistenza. Sehr gerne habe ich diese deutsch-italienische Familiengeschichte gelesen. Theresa Simon erzählt in zwei Zeitsträngen: zum einen geht es um eine kleine toskanische Stadt um 1944. In Italien übernehmen die Nazis die Macht und viele Menschen gehen in den Widerstand. Italienische Soldaten werden als Zwangsarbeiter nach Deutschland gebracht, so auch der junge Gianni, der in Hamburg in einer Fischräuscherei arbeiten muss. Dort verliebt sich die Tochter des Chefs in ihn und die beiden werden ein Paar. 1998 nach Giannis Tod reist seine Enkelin Julia in die Toskana und erfüllt dort das Vermächtnis des Opas. Dieser Erzählstrang ist auch spannend und berührend, denn Julia verliebt sich und trifft Entscheidungen, die ihr Leben verändern werden.