Eine bewegende Familiengeschichte
Mit dem vorliegenden Familienroman hat die promovierte Historikerin und Autorin Brigitte Riebe unter ihrem Pseudonym Teresa Simon erneut bewiesen, dass sie mit guter Recherche und viel schriftstellerischem Können die Leserschaft in ihren Bann ziehen kann.
"Zypressensommer" ist eine stimmungsvolle und geschichtlich sehr interessante Familiengeschichte und wird aus 3 Perspektiven und auf 2 Zeitebenen erzählt.
Julia, Ende 20, 1998: macht sich auf die Reise in den Geburtsort ihres Großvaters, in das Dorf Lucignano in der Toskana. Ihr verstorbener Großvater Gianni, der liebevoll "Nonno" genannt wurde, hat ihr rätselhafte Notizen hinterlassen, denen sie nachgehen will. Ihre Eltern sind wenig begeistert von ihrem Vorhaben und raten ihr, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Doch Julia lässt sich nicht abbringen und stößt bei ihren Nachforschungen vor Ort auf die lang verschwiegene Familiengeschichte ihres Nonno`s und dessen Familienschicksal zur Zeit der "Resistenza".
Gianni / Nonno, Angang 20, 1943: kommt als sogenannter IMI (italienischer Militärinternierter = Kriegsgefangener) in Deutschland in ein Kriegsgefangenenlager in Hamburg. Die Lebensbedingungen sind entsetzlich, durch Hunger und Krankheiten kommen viele Mitgefangene ums Leben. Gianni muss in einer Fischräucherei arbeiten, die Tochter des Chefs versorgt ihn mit dem Allernötigsten und sorgt dafür, dass er die Hoffnung nicht verliert.
Giulia, 16 Jahre alt, 1943: lebt in Lucignano und lässt sich darauf ein, als "Staffetta" für die Resistenza zu arbeiten. Sie begibt sich nachts in größte Gefahr, indem sie die Partisanen mit Nachrichten, Nahrung, Kleidung und Munition versorgt. Aufgrund ihres Alters und ihrer starken Kurzsichtigkeit erweckt sie äußerlich keinen Verdacht bei den deutschen Besatzern, und übernimmt eine wichtige Rolle als "Gufo Nero".
Es ist eine interessante Familiengeschichte, die detailliert geschrieben ist. Die vielen Verzweigungen über Familienbande, die mich anfangs verwirrt haben, klären sich im Laufe des Buches. Ein Stammbaum, wie in vielen Familienromanen abgebildet, hätte dem Buch einiges an Spannung genommen.
Geschichtlich fand ich das Buch sehr interessant. Das Thema "Resistenza" ist mir nicht unbekannt und in diesem Buch sehr gut verflochten.
Ich finde den Schreibstil der Autorin sehr angenehm. Ihre Begeisterung für das Land und den geschichtlichen Hintergrund ist spürbar und ihre Recherchen genau und tiefgehend.
Im Nachwort gibt sie fachliche Informationen zu der Zeit des Nationalsozialismus`, den italienischen Militärinternierten und den Folgen für Italien.
Sie verbindet eine dramatische Liebesgeschichte mit geschichtlichen Fakten, was ihr gut gelungen ist.
Die Beschreibungen der Örtlichkeiten und Landschaft der Toskana sind bildhaft und machen Lust auf einen Besuch dieser Gegend.
Am Ende des Buches erhält man noch original toskanische Rezepte, die innerhalb der Geschichte eine Rolle spielten. Eine originelle Idee.
Ich kann das Buch empfehlen für LeserInnen, die geschichtlich interessiert sind und gern eintauchen in eine Familiengeschichte, die von Sehnsucht, Schicksal, Liebe und Hoffnung erzählt.
Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Punkten.
"Zypressensommer" ist eine stimmungsvolle und geschichtlich sehr interessante Familiengeschichte und wird aus 3 Perspektiven und auf 2 Zeitebenen erzählt.
Julia, Ende 20, 1998: macht sich auf die Reise in den Geburtsort ihres Großvaters, in das Dorf Lucignano in der Toskana. Ihr verstorbener Großvater Gianni, der liebevoll "Nonno" genannt wurde, hat ihr rätselhafte Notizen hinterlassen, denen sie nachgehen will. Ihre Eltern sind wenig begeistert von ihrem Vorhaben und raten ihr, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Doch Julia lässt sich nicht abbringen und stößt bei ihren Nachforschungen vor Ort auf die lang verschwiegene Familiengeschichte ihres Nonno`s und dessen Familienschicksal zur Zeit der "Resistenza".
Gianni / Nonno, Angang 20, 1943: kommt als sogenannter IMI (italienischer Militärinternierter = Kriegsgefangener) in Deutschland in ein Kriegsgefangenenlager in Hamburg. Die Lebensbedingungen sind entsetzlich, durch Hunger und Krankheiten kommen viele Mitgefangene ums Leben. Gianni muss in einer Fischräucherei arbeiten, die Tochter des Chefs versorgt ihn mit dem Allernötigsten und sorgt dafür, dass er die Hoffnung nicht verliert.
Giulia, 16 Jahre alt, 1943: lebt in Lucignano und lässt sich darauf ein, als "Staffetta" für die Resistenza zu arbeiten. Sie begibt sich nachts in größte Gefahr, indem sie die Partisanen mit Nachrichten, Nahrung, Kleidung und Munition versorgt. Aufgrund ihres Alters und ihrer starken Kurzsichtigkeit erweckt sie äußerlich keinen Verdacht bei den deutschen Besatzern, und übernimmt eine wichtige Rolle als "Gufo Nero".
Es ist eine interessante Familiengeschichte, die detailliert geschrieben ist. Die vielen Verzweigungen über Familienbande, die mich anfangs verwirrt haben, klären sich im Laufe des Buches. Ein Stammbaum, wie in vielen Familienromanen abgebildet, hätte dem Buch einiges an Spannung genommen.
Geschichtlich fand ich das Buch sehr interessant. Das Thema "Resistenza" ist mir nicht unbekannt und in diesem Buch sehr gut verflochten.
Ich finde den Schreibstil der Autorin sehr angenehm. Ihre Begeisterung für das Land und den geschichtlichen Hintergrund ist spürbar und ihre Recherchen genau und tiefgehend.
Im Nachwort gibt sie fachliche Informationen zu der Zeit des Nationalsozialismus`, den italienischen Militärinternierten und den Folgen für Italien.
Sie verbindet eine dramatische Liebesgeschichte mit geschichtlichen Fakten, was ihr gut gelungen ist.
Die Beschreibungen der Örtlichkeiten und Landschaft der Toskana sind bildhaft und machen Lust auf einen Besuch dieser Gegend.
Am Ende des Buches erhält man noch original toskanische Rezepte, die innerhalb der Geschichte eine Rolle spielten. Eine originelle Idee.
Ich kann das Buch empfehlen für LeserInnen, die geschichtlich interessiert sind und gern eintauchen in eine Familiengeschichte, die von Sehnsucht, Schicksal, Liebe und Hoffnung erzählt.
Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Punkten.