Olivenbauer
Julia Matthiesen reist auf den Spuren ihres Opas Gianni nach Lucignano in der Toskana. Sie will mehr über ihn und seine Familie herausfinden, die dort Oliven angebaut haben. Sie trifft dort auf Matteo, der ihr sofort sympahtisch ist. Sie begeben sich auf eine Zeitreise in die 40er Jahre, als ihr Opa jung war und der Partisanenkrieg tobte. Deshalb wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Mir gefällt der Schreibstil der Autorin sehr gut. Sie schreibt sehr bildhaft, so dass man sich das Geschehen gut vorstellen konnte. Mir gefiel auch, dass sie den Flair der Toskana gut eingefangen hat, indem immer wieder ein paar italienische Sätze einfließen, die in ihrer Bedeutung erklärt werden. Das machte die Geschichte sehr authentisch. In dieser Familiengeschichte geht es um Verlust und Verrat, aber auch um die Liebe, sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft. Ein sehr schöner, sommerlicher Roman, der an die Zeit der Resistenza in Italien erinnert, aber auch das Leben von den italienischen Militärinternierten in Deutschland beleuchtet. Davon habe ich ehrlicherweise noch nie was gelesen. So lernt man immer wieder was Neues über die geschichtlichen Hintergründe rund um den 2. Weltkrieg. Teresa Simon hat es aber geschafft, aus einem eher düsteren und schweren Hintergrund, eine sehr interessante Geschichte zu schreiben. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.