Spurensuche in der Toskana

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philiene Avatar

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Teresa Simon schafft es immer wieder in ihren Romanen die Vergangenheit aufleben zu lassen. Immer wieder schickt sie uns zusammen mit ihren Protagonisten auf die spannende Spurensuche in die Vergangenheit und erzählt dabei oft von den dunkelsten Teilen unserer Geschichte.

In Zypressensommer geht es um Julia die sich 1998 auf die Suche nach den Wurzeln ihres Großvaters in der Toskana macht. Sie ist immer davon ausgegangen das er als Gastarbeiter nach Hamburg gekommen ist, aber wirklich gesprochen wurde nie darüber. Jetzt stellt sich heraus das alles ganz Anders war und er im zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiter nach Deutschland kam. Er war ein italienischer Militärinternierter.

Und genau das ist das Besondere an diesem Buch. Denn mal ehrlich, wer hat schon von der Geschichte dieser Menschen gehört.? Teresa Simon erzählt von dem grausamen Schiksal dieser Menschen. Von ihrem Weg nach Deutschland und den unmenschlichen Bedingungen unter denen sie dann leben und arbeiten mussten. Ich finde es so wichtig das immer wieder an die Gräultaten der Zeit erinnert wird und gerade auch die Aspekte beleuchtet werden die kaum bekannt sind. Mit Gianni bekommen die italienischen Militärinternierten ein Gesicht.

Ein zweiter Punkt der mir sehr gut gefallen hat, ist das der zweite Handlungsstrang im Jahr 1998 spielt und nicht in der heutigen Zeit. Ich finde das realistischer. Zum einen das eine junge Frau Großeltern hat, die den zweiten Weltkrieg erlebt hat und zum Anderen das es noch Menschen gibt die sich an die Zeit erinnern.

Natürlich lebt der Roman nicht nur von den historischen Ereignissen, auch die Familiengeschichte ist emotional erzählt und verbirgt eine große Liebesgeschichte.