Wo sich Vergangenheit und Gegenwart begegnen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
koeb.wallhalben Avatar

Von

Schon beim ersten Blick auf das Cover wusste ich: Dieses Buch wird mich mitnehmen – in die Toskana, zwischen Zypressen, Olivenhaine und eine Geschichte voller Emotionen. Die Gestaltung passt perfekt zum Inhalt: warm, stimmungsvoll und leicht melancholisch. Genau diese Atmosphäre spiegelt sich auch im Schreibstil von Teresa Simon wider – ruhig, poetisch und trotzdem mitreißend.

Die Geschichte beginnt mit Julia, einer jungen Hamburgerin, die sich nach dem Tod ihres Großvaters auf Spurensuche in dessen Heimatdorf Lucignano begibt. Dabei trifft sie nicht nur auf eine faszinierende Landschaft und neue Bekanntschaften, sondern vor allem auf eine Vergangenheit, die bis in die Zeit des italienischen Widerstands zurückreicht. Besonders gelungen finde ich, wie behutsam die Autorin die beiden Zeitebenen miteinander verwebt – Julias persönliche Entwicklung und die historischen Ereignisse greifen stimmig ineinander.

Die Figuren wirken lebendig und glaubwürdig. Julia ist sympathisch, weil sie nicht perfekt ist, sondern Fragen hat, zweifelt und sich auf die Reise zu sich selbst begibt. Auch die Nebenfiguren wie Matteo oder die Dorfbewohner sind facettenreich gezeichnet. Die historischen Aspekte rund um die „Resistenza“ bringen Tiefe und lassen einen das Buch nicht nur emotional, sondern auch geschichtlich bereichert schließen.

Mich hat die Geschichte sehr berührt – nicht zuletzt, weil sie zeigt, wie stark uns unsere Wurzeln prägen und wie Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden sind.

Fazit: Ein wunderbar erzählter Roman für alle, die Italien lieben, berührende Familiengeschichten schätzen und sich gern in poetische Sprache fallen lassen. Ideal für den Sommerurlaub!