dysfunktionale Familie

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loreley Avatar

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Die Garnett-Girls sind Mutter Margo und ihre drei Töchter Rachel, Imogen und Sasha, die auf der Isle of Wight leben. Die Töchter sind im Schatten der Mutter.
Margo liebt das Drama und den großen Auftritt. Sie hat gerne Spaß, liebt Parties, hat Affären und trinkt gerne und viel Alkohol. Dabei ist sie so dominant, dass niemand neben ihr Platz hat.
Rachel ist die Vernünftige mit seriösem Job und zuverlässigem Mann. Imogen ist Schriftstellerin. In ihrer Beziehung steht es nicht zum besten und Sasha befindet sich sogar in einer toxischen Ehe, wo Ehemann Phil gerne mal ausflippt und mit Gegenständen wirft.
Das lustige Partyleben und die Fassade der Mutter bricht zusammen, als die Töchter sich langsam aus den Fallstricken befreien und die Familiengeschichte des alkoholkranken Vaters aufgearbeitet wird.

Mein Fazit: leider nein. Die Story hätte wirklich gutes Potenzial gehabt und ich glaube, dass die Autorin auch gut schreiben kann. Leider verfällt sie in einen schwafeligen Erzählstil, der wie bei einer Teegesellschaft am plaudern ist, aber keine Spannung aufkommen lässt. Die Protagonistinnen sagen und tuen Dinge, die ich nicht nachvollziehen konnte und die ich befremdlich fand. Dadurch blieben sie mir fremd und ich mochte keinen der Charaktere, außer vielleicht Rachel, die als Kind alle Lasten der Familie tragen musste. Leider musste ich mich sehr durch das Buch kämpfen und war oft frustriert von den Frauen. Besonders die Mutter ist mir auf die Nerven gegangen.
Richtig unschön fand ich, dass ständig Alkohol konsumiert wurde, was für mich verherrlichend wirkte, obwohl der Vater Alkoholkrank war und die Familie verlassen und krank gemacht hat. Der Konsum der Frauen war dann aber kein Problem, sondern sie waren ständig am feiern und saufen. Das war für mich keine gute Message des Buches.
Der Schluss kam reichlich pathetisch daher. Ich möchte niemandem das Leseerlebnis vorweg nehmen, aber das war einfach zu schnell harmonisch und fast kitschig.
Schön waren jedoch die Beschreibungen der Insel und der Sequenzen am Meer. Das hat es dann ein wenig aufgelockert. Ansonsten hat mich das Buch leider nur mäßig begeistert.