Ein Buch mit vielschichtigen Charakteren

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sabrina.katha Avatar

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Zu Beginn brauchte ich etwas, um mich in die Geschichte reinzufinden und an den Schreibstil zu gewöhnen. Als ich mich dann an den Schreibstil gewöhnt hatte, fand ich diesen auch angenehm zu lesen. Als Leser können wir die verschiedenen Kapitel immer wieder aus anderen Perspektiven lesen, entweder aus Margos Sicht oder aus Sicht einer der drei Töchter. Die vielen Namen und dazugehörigen Informationen in der Geschichte waren für mich etwas verwirrend, sodass ich gerade zu Beginn immer wieder überlegen musste, wer nochmal die Person und das dazugehörige Leben der Person war, über die ich gerade las, aber auch das legte sich beim Fortschreiten der Geschichte.

Schon auf den ersten Seiten merkt man, dass es in der Familie jede Menge Konfliktpotenzial gibt, sei es mit dem Partner, der Schwester oder mit der Mutter. Bei alledem schwingt immer wieder die Vergangenheit mit: Der Vater der Töchter verließ Margo und hatte zudem ein Alkohlproblem. Die Töchter wissen nicht viel von der Trennung, was ihr Leben belastet. Auch das Thema Alkoholkonsum spielt eine große Rolle und zieht sich durch die Familie, an manchen Stellen etwas deutlicher, an anderen etwas versteckter. Allerdings wunderte mich, dass in der Familie so viel Alkohol konsumiert wurde, da ich angenommen hätte, dass die Alkoholsucht des Vaters sie sensibilisiert. Die Charaktere werden langsam aufgebaut und man lernt sie so immer besser kennen. Die tiefen Charaktere waren für mich eindeutig eine Stärke des Buches. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass die Geschichte früher an Fahrt aufnimmt. Bis zur ersten Hälfte hat man zwar viele Informationen über die Charaktere und deren Beziehungen bekommen, aber richtig was passiert ist nicht. Ich finde auch, dass das Konfliktpotenzial zwischen den einzelnen Charakteren nicht vollkommen ausgenutzt wurde. Daher gebe ich dem Buch 3,5 Sterne, die ich auf 4 Sterne aufrunde.