Mutter-Töchter-Beziehungen

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buchstaeblichverliebt Avatar

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"Wenn es schon am Anfang nicht da ist, besteht dann noch Hoffnung nach zehn oder zwanzig Jahren? Das ist doch der Klebstoff." [S. 53]

Es geht um Margo und ihre drei erwachsenen Töchter - Imogen, Sasha und Rachel - und die Höhen und Tiefen in deren Leben.
Margo beäugt jede Liebesbeziehung ihrer Töchter kritisch und bildet sich ihre Urteile, obwohl sie einst selbst von ihrem Ehemann Richard verlassen wurde, über den kein Wort mehr verloren werden darf und dessen Weggang in der Vergangenheit zur Vernachlässigung der drei Mädchen führte, da die Mutter mit der Situation nicht zurecht kam.

Sie vermittelt das Bild einer alternden High-Society-Lady, die dem Alkohol und (jungen) Männern nicht abgeneigt ist, aber die Freude am Leben durch den Verlust ihrer eigenen großen Liebe verloren hat.
Es scheint als wünsche sie ihren Töchtern etwas besseres, doch so richtig klappt das in der Umsetzung nicht, wirkt sie einerseits doch sehr labil (trinkt sehr viel - aus Frust? Kummer?), andererseits aber auch fast herrisch, so dass es zeitweise so scheint, als hätten die Töchter "Angst" vor ihrer dominanten Mutter und den Wunsch für sie alles richtig zu machen und zu funktionieren. (Ehe-)Probleme werden verschwiegen und irgendwie sind alle nicht glücklich.

Insgesamt hat mich die Story leider nicht packen können.
Keiner der Charaktere war mir sonderlich sympathisch (am ehesten mochte ich noch Imogen) und die Handlung hatte vor allem im Mittelteil einige Längen.

Nach der Leseprobe habe ich mir mehr von diesem Roman versprochen, als ich letztendlich erhalten habe. Vielleicht hat das sommerliche Cover mir auch falsche Illusionen vermittelt, denn so locker und leicht, wie der Schutzumschlag war die Handlung nicht, wenn auch das Setting stimmte.

Insgesamt ein ganz netter Roman für zwischendurch, der mir aber vermutlich nicht lang im Gedächtnis bleiben wird.