Anders und spannender als erwartet!

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malin19 Avatar

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1793 : Der Jurist Cecil Winge und der Stadthäscher Jean Michael Cardell beschließen sich zusammen zu tun , um einen merkwürdigen Mordfall auf zu klären. Was für ein Duo ! Winge ist sterbenskrank, Cardell kriegsverletzt mit nur noch einem Arm , aber hart im nehmen und nicht zimperlich im austeilen bei Prügeleien. Der Leichenfund lässt den Leser schon schaudern : ein menschlicher Torso ohne Augen , Arme und Beine ,über einen längeren Zeitraum nacheinander abgetrennt.
Der Einstieg in das Geschehen fiel mir nicht ganz so leicht, die fremden Namen ,Orte und auch die Beschreibungen des täglichen Lebens im Jahre 1793 hemmen ein wenig den Lesefluss. Trotzdem fesselt diese Schilderung schon ungemein. Es ist keine heile Welt Schilderung, man meint wirklich schon die Kloaken , Blut und jede Menge Unrat riechen zu können.
Nach etwa einem Drittel geht die Story in der Zeit zurück und lässt einen jungen Mann aus seinem Leben erzählen, später noch ein junges Mädchen. Diese Kapitel sind wahre Pageturner, man ahnt schon bald die Ungeheuerlichkeit der ganzen Story und kann trotz diverser Schrecken nicht mehr aufhören zu lesen. 1793 geht einem wirklich an die Nieren, die Schilderung der Zeit und des Mordfalles wirken so realistisch und facettenreich , das man froh ist, heute zu leben. Sehr zart besaiteten Seelchen würde ich 1793 nicht empfehlen, obwohl der Mordfall nicht ausschweifend genau geschildert wird, setzt sofort die Vorstellungskraft ein. Düster , grausam , realistisch und vor Allem : Atem beraubend spannend .Ich kann 1793 allen Krimi und Thrillerfans nur empfehlen. Obwohl ich eigentlich gar nicht der Fan von historischen Büchern bin , hat mich 1793 total begeistern können. Diese Story wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben!