Ein Mix aus Historie und Krimi

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miss marple 64 Avatar

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Nichts für schwache Nerven ist das Auffinden und die spätere Leichenschau eines menschlichen Torsos im schwedischen Stockholm im Jahre 1793. So zieht der Autor seinen Leser gleich in den Bann einer unheimlichen Geschichte, bei der der Jurist Cecil Winge und sein neuer Ermittler Jean Michael Cardell, ein versehrter Veteran mit einem Holzarm, einem Mörder auf der Spur sind, der sein Opfer mit chirurgischer Präzision vor dessen Tod folterte. Als sich beide auf die Suche nach dem Mörder machen, kommen sie den Mächtigen der Zeit schnell zu nahe.
Der Autor belässt es aber in seinem Roman nicht bei einem Krimi, sondern präsentiert dem Leser ein grausiges Sittengemälde des späten 18. Jahrhunderts in Schweden, die Machtkämpfe eines schwächer werdenden Königshauses, Intrigen und Standesdünkel, aber auch das furchtbare Leben der armen Stadt-und Landbevölkerung, sodass die Ermittlungen zum eigentlichen Fall etwas in den Hintergrund geraten und mehr und mehr die gut recherchierten geschichtlichen Fakten das Buch bestimmen. Dadurch verliert es jedoch nach und nach an Spannung. Weniger wäre hier mehr gewesen.