Moderne Mordermittlung im 18. Jahrhundert

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kabo16 Avatar

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Man schreibt das Jahr 1793 als der Häscher Jean Michael Cardell einen grausam verstümmelten Leichnam aus der Kloake von Stockholm zieht. Zusammen, mit dem an Tuberkulose erkrankten Anwalt Cecil Winge, versuchen die beiden, die Identität des Toten und die Umstände, die zu dieser grausamen Tat geführt haben, heraus zu bekommen. Keine einfache Aufgabe, denn die Zeit arbeitet gegen sie, und nicht nur sie. Mit diesem seltsamen Ermittlerpaar lässt uns der adlige Autor durch das fürchterlich, arme und geschäftige Stockholm streifen.
Der Roman ist in vier Teile gegliedert. Mit dem Herbst 1793 fängt es an, anschließend folgen Sommer, Frühling und Winter des selbigen Jahres. Fein ausgearbeitete Charaktere erzählen ihre Geschichte, jede fügt sich in das Ganze. Der Leser wird in diese Vergangenheit regelrecht hinein katapultiert. In all die Grausamkeiten, das harte Leben, der Hunger und dem Gestank dieser Zeit. Kein Buch für Zartbesaitete, aber eine Auffrischung in Sachen Geschichte. Gefängnisse, Hinrichtungen, Prostitution, Kriege, Könige, Seuchen und Aberglaube, das pralle Leben damals.
Diese Melange aus Spannung und Vergangenheit macht diesen Roman so absolut lesenswert.
Zur besseren Orientierung im damaligen Stockholm gibt es vorn einen Stadtplan, mit allen wichtigen Handlungsorten.