Nichts für Zartbesaitete

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susehost Avatar

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In Stockholm holt Jean Michael Cardell, Häscher und einarmiger Veteran, eine angespülte Leiche aus einem stinkenden Gewässer vor der Stadt. Der Körper des Toten ist stark verstümmelt. Von der Polizeikammer wird Cecil Winge beauftragt, in dem Mord zu ermitteln. Als dieser Cardell kennenlernt, bittet er ihn um seine Hilfe bei den Ermittlungen, denn Winge leidet an Tuberkulose und hat nicht mehr lange zu leben.

Ich lese gern historische Romane und auch Krimis. Wenn man beim Lesen eintaucht in historische Szenarien wird man oft erschüttert von dem damaligen Elend, dem Dreck, der Hoffnungslosigkeit und Grausamkeit, z.B. wenn man Romane aus dem alten London liest. Ich war also schon darauf eingestellt, keinen Wohlfühlroman zu lesen. Auch bei Krimis bin ich nicht zimperlich. Aber dieses Buch habe ich nach der Hälfte abbrechen müssen. Ich habe mich bemüht, mich da durch zu kämpfen, aber es konnte mich zu keiner Zeit fesseln. Ich hatte Schwierigkeiten mit dem Schreibstil, der Sprache und den langen Beschreibungen der Brutalitäten und des Elends. Eine Hinrichtungsszene z.B. geht ein paar Seiten lang und natürlich braucht der Henker 5 Schläge, bis der Kopf des Delinquenten abgeschlagen ist. Das müsste m.E. nicht sein. Ich habe in vielen historischen Romanen schon zig drastische Hinrichtungsszenen gelesen, aber hier war es wirklich zu heftig. Und die Brutalität und Gewalt zieht sich durch, alles detailreich beschrieben. Auch die vielen epischen Beschreibungen der Szenerie störten meinen Lesefluss, es waren recht viele Längen. Außerdem gefielen mir die Charaktere nicht, ich konnte mit den Figuren nicht warm werden. Ich empfand während des Lesens insgesamt nur Befremdung, Abneigung und Ekel, so dass ich das Buch irgendwann weggelegt und beschlossen habe, es nicht zu Ende zu lesen. Für mich war das nichts!