Passende Darstellung einer düsteren Zeit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
jersy Avatar

Von

Bewegend und erschütternd nimmt der Autor uns mit in eine erschreckende Vergangenheit, in der trotzdem, besonders durch die beiden Protagonisten, ein Hauch Menschlichkeit zu sehen ist. Unverschönt wird uns das Jahr 1793 dargestellt, mit all den Grausamkeiten die das damalige Leben für die Menschen bereit hielt. Das kann dem Leser schon aufs Gemüt schlagen, grade die Einzelheiten des Verbrechens sind schwer zu ertragen, doch es gibt immer wieder Ausgleiche durch positive und auch lustige Momente. Der Autor scheint genau zu wissen, wie er die Emotionen seiner Leser erwecken kann, ohne, dass sein Werk die nötige Ernsthaftigkeit verliert. Für manche Leser wird dieses Buch zu viel Fäkalien und Gewalt haben, aber für mich hat das auch die Atmosphäre ausgemacht.
Ich war komplett mitgerissen und die Figuren sind mir sehr ans Herz gewachsen. Mehr als der Kriminalfall, den ich auch sehr gut fand, hat mir der historische Aspekt des Buches gefallen, auf dem wohl auch ein größerer Augenmerk lag. Vieles war sehr clever gelöst, was ich jetzt nicht groß erklären kann, ohne zu viel zu verraten.
Während 1793 alles war, was ich persönlich mir wünschen könnte, ist es nicht ohne Makel, es ist nunmal ein Debütwerk. Manchmal erklärt der Autor zu viel, anstatt es uns einfach sehen und verstehen zu lassen. Außerdem weiß ich nicht, ob die Protagonisten nicht zu sehr nach unserer modernen Moralvorstellung handelten, um für die damalige Zeit realistisch zu sein.
Nichts davon hat allerdings meine Freude an diesem Buch getrübt