Schaurig und finster

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Die Geschichte beginnt spannend und sehr gruselig. Den Leser beschleicht ein unangenehmes und fast ekliges Gefühl, so wirklichkeitsnah und bildhaft beschreibt der Autor das Geschehen in dieser Zeitspanne des 18.Jahrhunderts. Auch in Punkto Grausamkeiten hat der Schriftsteller Nat och Dag eine blühende Fantasie. Das wurde schon manches Mal grenzwertig. Barbarisch, entmenscht, bestialisch - so muss man sich diese Epoche wohl vorstellen. Der Autor hat scheints gut recherchiert, stammt selbst aus einer "alten" Adelsfamilie.
Ich war sehr gespannt, was es mit diesem Mord und den qualvollen Tod des Opfers auf sich hat.
Nach und nach aber wurde das Ganze für mich ein bisschen unübersichtlich: Die vielen schwedischen Namen und schon zu Anfang eine Menge Personen, die in die Geschichte involviert sind. Auch ein wenig zuviel Nebenhandlung. Ich muss zugeben, da hatte ich mich manchmal "durchkämpfen" müssen.
Später nimmt der Roman wieder Fahrt auf und es ist spannend und nervenaufreibend zuzusehen, wie die einzelnen Protagonisten ihr Schicksal meistern oder sich in ein grausames Los fügen müssen. Zum Ende des Buches erwartet den Leser ein erstaunliches Finale....
Die Romanfigur des Kriegsversehrten Cardell war anfangs nicht sehr sympathisch, im Zuge der Geschichte hat er mich aber immer mehr beeindruckt. Cecil Winge hätte ich ein längeres Leben gewünscht.
Aufgefallen ist mir dieser Krimi eigentlich durch das Cover. Es fällt sofort ins Auge und macht anhand der kleinen Abbildungen neugierig auf die düstere Zeit und die Geschichte. Sehr sehr gelungen. Schon allein das tolle Buchcover hätte mich zum Kauf animiert.
Dieser Historienthriller ist etwas für Leser, die Hochspannung und Grusel erwarten. Es bedarf jedoch ein wenig Muse, sich in diesen Roman einzulesen. Aber es lohnt sich!