Harter Tobak - nichts für Zartbesaitete

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philipp.elph Avatar

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Stockholm 1794, für die Bevölkerung am Rande der Gesellschaft, Kranke, Kaputte, lädierte Kriegsveteranen ein übles Pflaster. Nicht die liebliche Stadt von heute, sondern durchzogen und umgeben von stinkenden Gewässern, die als Kloaken zu bezeichnen sind, das ist die Stadt in "1794".
Autor Niklas Natt och Dag beginnt mit der Beschreibung einer düsteren Szene in einem Tollhaus am Rande der Stadt. Ein Besucher - Ich-Erzähler, Patient des nahegelegenen Hospitals - wird von einem der Bewohner des Irrenhauses durch die Gänge geführt und mit dem Leben und Leiden der Insassen bekannt gemacht.
Wer diese Szene als Leser übersteht und sich nicht entsetzt von der Geschichte abwendet, wird vermutlich den Häscher Jean Michael Cardell demnächst kennenlernen. Ein heruntergekommener Kriegsveteran mit nur noch einem Arm und gelegentlichen Einkünften aus seiner Tätigkeit als Helfer des Polizeiapparats, das er allerdings in Wirtshäusern umgehend verprasst.
Nach dem außergewöhnlichen "1793", einem Roman, der sich durch die Düsternis der Handlung und der Orte aus der großen Menge von Büchern des Krimigenres abhebt, kündigt die Leseprobe Ähnliches in "1794" an.