Spannung garantiert!

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lesemöwe Avatar

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Der Roman "18 - Zahlen des Todes" von Mia Winter verspricht Spannung pur!

Der Titel schon ist mysteriös. Zunächst nimmt man die Zahl 18 war - erst etwas später fällt der Blick auf den Untertitel - "Zahlen des Todes".
Dazu die Zählung mit den Strichen, die man vornimmt, wenn man etwas stückweise und unkompliziert aufzählen, zusammenzählen will. Wofür steht die Zahl? Für 18 Dinge, die geschehen sind? Für 18 Verbrechen?
Dann die Farbgebung des Titels- Rot und Schwarz sind die dominierenden Farben, zwischendurch noch etwas Weiß. Das Weiße findet sich schwerpunktmäßig in den 18 Strichen.
Schwarz ist der Hintergrund des Titelbildes. In den beiden Zahlen 1 und 8 ist das Bild einer Straße eingearbeitet, das in verschiedenen Rotschattierungen gehalten ist. Auch hier lassen die Assoziationen Gedankenspiele zu: das Schwarze für den düsteren Hintergrund, den die Geschichte vielleicht hat, das Rot für das Leben, die Liebe, die Gefahr, als Warnung mit Häusern und Straßen als Symbol dessen, wo sich Leben abspielt. Und das Weiß - als (Nicht)Farbe der Unschuld für die 18 Dinge, die geschehen (sind)?

Spannend geht es mit der ersten Szene des Romans, dem Prolog weiter. Eine Situation, wie sie täglich vorkommt: Ein Mann, der mit seiner Familie unterwegs ist, bittet ein Mädchen / eine Frau (?) um Rat, weil sie sich in der Stadt nicht gut auskennen. Das Mädchen / die Frau erkennt den Mann wieder. Scheinbar gibt es einen Berührungspunkt in ihrer Vergangenheit:
"Lange zurückgedrängte Erinnerungen explodierten in ihrem Kopf. Sie kannte ihn" (Seite 7) / "Die Dämonen der Vergangenheit holten sie ein und lachten sie aus. Noch einmal umfasste sie das Geländer, um ihrem Leben in den kalten Fluten des Rheins endlich ein passendes Ende zu setzen, da tauchte das lachende Gesicht des Mannes vor ihr auf, und mit einer ihren Geist völlig durchdringenden Klarheit erkannte Monika, dass es auch noch ein anderes Ende ihrer Geschichte gab. Sie ließ das Geländer los. " (Seite 8). Sie scheint sich also umzubringen. Ein Ausgangspunkt für die Romanhandlung scheint gegeben, lässt einen aber zunächst völlig ahnungslos, aber mit dem Wunsch, mehr über die Geschichte erfahren zu wollen, zurück.

Dann das erste Kapitel. Wieder Geheimnisvolles: Leana Meister landet im Hochsommer am Düsseldorfer Flughafen:"Sie hatte ihr altes Leben, ihr einziges, hinter sich gelassen. Hinter sich lassen müssen" (Seite 9). Ein paar Zeilen später erfährt man zwar, dass sie gezwungen war, ihr altes Leben in Kapstadt zu verlassen (" »Wenn Sie Afrika nicht verlassen, gehen Sie drauf!«, hatte ihr psychologischer Betreuer in Kapstadt gesagt, und ein halbes Jahr später: »Wenn Sie nicht freiwillig gehen, sorge ich dafür, dass Sie vom Dienst suspendiert werden!« Da war sie gegangen, und jetzt war sie hier." (Seite 11), aber auch das ist recht vage und es bleiben Fragen: Warum war sie kurz davor, draufzugehen? Was ist mir ihrer Familie?

Und in rasantem Tempo geht es weiter. Kaum im Präsidium angekommen, wo ihre neuen Mitarbeiterinnen unwillig auf sie warten ("»Ich hatte gehofft, sie überlegt
es sich anders. Stürzt ab, verunglückt mit dem Auto. Ach, was weiß ich«, murmelte sie - Natalia - grollend." (Seite 12)), wird sie zu einem Mordfall gerufen: Ein Mann mittleren Alters sitzt, vermutlich mit einer Spritze getötet, auf einer Parkbank.

Schnell nehmen Lena und ihre Mitarbeiterin Natalia die Ermittlungen auf. Zunächst stoßen sie auf nichts Verdächtiges, denn der Ermordete, Joachim Bauer, MIttvierziger, glücklich verheiratet und Vater zweier Töchter, ist stellvertretender Direktor eines örtlichen Gymnasiums mit tadellosem Leumund.
Aber gerade das ist es, was verdächtig scheint, so formuliert es jedenfalls seine Chefin: "»Nun, er war zu makellos. Nicht einmal im Netz – und ich überprüfe alle meine Mitarbeiter – fand sich irgendeine wenigstens minimal zwielichtige Geschichte über ihn. Mich macht so was stutzig.« (Seite 30).
Und der Leser ahnt, dass sich diese Vorausdeutung bewahrheiten wird, zumal seine Familiensituation auf das Bild passt, das im prolog von dem Mann gezeichnet wird, das sich mit einer Frage an die Frau / das Mädchen richtet, das sich später von der Brücke stürzt: "Ein gut aussehender Mann, eine verletzlich wirkende Mutter, zwei blonde, adrette Mädchen." (Seite 7).

Damit endet die Leseprobe. Aber die Neugier darauf, wie all die Fäden, die aufgenommen wurden, schließlich zusammenhängen, bleibt!