Zügig erzählt

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marcello Avatar

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"18 - Zahlen des Todes" handelt von Leana Meister, die Afrika und ihrer Familie den Rücken kehrt und sich in Düsseldorf einer Spezialeinheit des LKA anschließt, die mit modernster Technik arbeitet. Gleich der erste Fall hat es in sich, denn eine Mörderin setzt in kurzen Zeitspannen ihre Mordopfer grotesk in Szene. Leana und ihr Team sind von der Härte der Täterin überrascht und da diese offenbar nichts zu verlieren hat kommt es zu einem spannenden Showdown.
Die Geschichte wird in der Leseprobe wirklich extrem zügig vorangetrieben. Das hat auf der einen Seite zur Folge, dass man direkt mittendrin im Geschehen ist und dass die Spannung gut aufgebaut wird. Auf der anderen Seite aber findet man so gut wie keinen Zugang zu den Figuren. Leanas Vergangenheit soll sicherlich noch etwas im Verborgenen bleiben und nach und nach aufgelöst werden, aber auch Natalia und Tanni werden eher nebenbei abgearbeitet, ähnlich wie die männlichen Figuren. Insgesamt fällt mir auf, dass dieser Thriller sehr frauenlastig zu sein scheint. Mit Leana, Natalia und Tanni sind drei wichtige Rollen mit Frau besetzt, wir haben es mit einer TäterIN zu tun und auch die noch nicht in persona aufgetretene Staatsanwältin ist auch weiblich. In zeiten, wo man für eine Frauenquote kämpft, fast unvorstellbar. Daher bin ich sehr gespannt, ob es mir nicht zu frauenlastig wird. Interessant könnte auch werden, ob dieses rasante Erzähltenpo und die wirklich intensiven Ermittlungen bereits in den ersten 24 Stunden so beibehalten werden können und wenn ja, ob dabei die Glaubwürdigkeit leidet.
Der Fall hat Potentzial, auch einige technische Möglichkeiten wirkten wirklich neu, daher würde ich diesem Thriller gerne eine Chance geben!