"Ich bin das Matriarchat"

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maja610 Avatar

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Auf eindrucksvolle Weise schildert Friederike Oertel in "Urlaub vom Patriarchat" von Anfang an die Umgebung in Juchítan, einer Stadt in Mexiko, in der das Matriarchat herrschen soll. Die Zustände nach einem Erdbeben, die Atmosphäre, die flirrende Hitze, die Menschen - all dies auf der einen Seite, ihren eigenen Gemütszustand, der sie zur im Buch erzählten Reise geführt hatte auf der anderen; beinahe fühlt es sich an, als wäre man selbst dort, als würde man selbst diese (sowohl physische als auch mentale Reise) mit ihr zusammen unternehmen.

Unterbrochen wird der persönliche Bericht von immer wieder eingeflochtenen Abhandlungen über historische, philosophische und wissenschaftliche Einordnungen zu den Themen Geschlechterrollen und Sexualität. Diese Abschnitte empfand ich beim Lesen als sehr informativ und schlüssig.

Generell wirkte diese Abwechslung zwischen Reisebericht und Sachtext sehr spannend und hat die Lust am Lesen aufrechterhalten.
Der Schreibstil ist flüssig, aber auch detailreich, was das Buch zu einem sehr angenehmenen Leseerlebnis macht.

Geliefert werden wichtige und interessante Denkanstöße. Ich empfinde das Buch als sehr inspirierend, meine eigenen Prägungen und Verhaltensmuster zu hinterfragen.