22 leseintensive Bahnen, aber auch 22 offene Fragen am Ende

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Ich bin schwer begeistert von diesem Debütroman und mochte das Buch die letzten Tage kaum aus der Hand legen. Der Autorin ist hier wirklich eine sehr tiefgründige Geschichte über Familien, Sucht, Schuld und Hoffnung gelungen.

Schon die ersten Seite mit der Kassen-Szene hat mich in ihren Bann gezogen. Das lag zum einen am flüssigen Schreibstil, der nicht zu schwer, aber auch nicht zu schwer war. Und zum anderen an den tollen Protagonisten, mit denen man die ganze Zeit mitfühlt und mitleidet. Natürlich ist die Geschichte keine rosa-rote Happy-End-Geschichte, dafür ist das Thema Sucht und Missbrauch in der Familie ja auch nicht gemacht. Aber gerade weil die Autorin das alles so plastisch erzählt, lässt es einen nicht kalt.

Nur das Ende hat mich frustriert zurückgelassen. Es waren so viele Fragen offen: Bekommt Tilda die Promotionsstelle? Warum nimmt sie Ida nicht einfach mit nach Berlin? Ändert sich die Mutter? Wie geht es mit Viktor weiter? Für mich endete das Buch einfach abrubt. Das fande ich schade. Da entwickelten sich gerade mehrere zarte Pflänzchen: die Liebe, Idas Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit, die berufliche Zukunft von Tilda und dann hört einfach das Buch auf ohne das alles zu einem Abschluss zu bringen. Ich hätte mir da noch 50 Seiten mehr gewünscht.

Dennoch für mich ein Highlight-Buch.