Ein trauriges Haus in der Fröhlichstrasse

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vöglein Avatar

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Tilda Schmitt, die in einer von ihr gehassten Kleinstadt lebt und sich neben ihrem Studium, ihrem Job an der Supermarktkasse und regelmäßigen Schwimmbadbesuchen, um ihre jüngere Schwester Ida und meist auch um ihre alkoholkranke Mutter kümmern muss.
Sie bemuttert ihre kleine Schwester regelrecht, um sie vor ihrer meist betrunkenen Monstermutter zu schützen.
Man hat das Gefühl, Tilda trägt alle Last der Welt auf ihren Schultern und kann ihre eigene Jugend kaum genießen. Eigentlich sollte sie unbeschwert auf Partys gehen, sich verlieben und Nächte durchtanzen, aber die Verantwortung für ihre Schwester lässt sie nicht los. Während all ihre Freunde nach der Schule in sämtliche Ecken der Welt flüchten, hockt sie noch immer in ihrer kleinen Welt fest und träumt sich die Zukunft zurecht……..wäre da nicht Ida.
Das Einzige an was sie wirklich festhält, sind ihre regelmäßigen Schwimmbadbesuche und ihre 22 Bahnen die sie schwimmt.
Als sie völlig unverhofft die Möglichkeit erhält, nach ihrem Studium nach Berlin zu gehen, beginnen ihre inneren Kämpfe……….soll sie gehen oder bleiben? Immer und immer wieder stellt sie sich der Frage, ob sie Ida mit ihrer unberechenbaren Mutter alleine lassen kann. Denn was wird dann aus Ida?
Wut, Enttäuschung, Verzweiflung und innere Zerrissenheit…….und immer wieder Ida.
Aber dann ist da ja auch noch Viktor und die Schmetterlinge in ihrem Bauch…..

Wenn man sich erst einmal auf die doch recht eigenwillige Schreibweise eingelassen hat, fliegt man geradezu durch die Seiten. Was ich anfänglich noch ganz spaßig fand, die verschiedenen Produkte auf den Band im Supermarkt, hat mich dann aber irgendwann doch etwas genervt….too much!
Ansonsten ein durchaus lesbares Buch und eine Empfehlung an alle, die eine Coming-of-Age Geschichte suchen. Ich vergebe hier 18 von 22 Bahnen!