Frühschicht an der Supermarktkasse, in der Tram zur Uni auf die Vorlesungen vorbereiten und zwischendrin um die kleine Schwester und die alkoholabhängige Mutter sorgen. Tildas Leben hat wenig mit einem klischeehaften Studierenden-Lifestyle zu tun. Während all ihre Freunde nach dem Abitur in die Welt hinausgezogen sind, hält der raue Alltag Mathematik-Genie Tilda im Kinderzimmer ihrer farblosen Kleinstadt zurück. Ein Stück Realitätsflucht verspricht der tägliche Besuch im Freibad. 22 Bahnen zieht Tilda, um sich frei und im Wasser vielleicht sogar für einen Moment schwerelos zu fühlen.
Ein Leben im Käfig? Jain - manchmal fragt Tilda sich natürlich, „was wäre wenn…“, doch der Konjunktiv wird schnell von der fast mütterlichen Liebe zur 10-jährigen Schwester Ida abgelöst. Da ihre Mutter der Rolle nicht gerecht werden kann, füllt Tilda diese Lücke. Ida, Rechnen, Ida, Schwimmen, Ida – life is okay, manchmal sogar gut. Aber das Leben ist bekanntlich das, was passiert, während man eigentlich andere Pläne hat. Plötzlich bekommt Tilda eine reizvolle Promotionsstelle in Berlin in Aussicht gestellt und dann taucht auch noch Viktor mit den blauen Augen und dem traurigen Gesicht im Schwimmbad auf.
Tilda beginnt, von einem selbstbestimmten Leben in Berlin zu träumen. Das Dilemma ist offensichtlich: Kann die kleine Ida sich emanzipieren und alleine mit der suchtkranken und depressiven Mutter zurückbleiben? Oder ist der Preis für die Selbstverwirklichung zu hoch?
„22 Bahnen“ steckt voller trauriger Themen. Doch trotz aller Schwere fühlt sich das Buch warm an, voller Hoffnung. Die Charaktere sind realitätsnah geschrieben und handeln nachvollziehbar, die berührende Lovestory bleibt ein Nebenschauplatz und ist angenehm frei von Kitsch (wobei die echte Liebesgeschichte hier eigentlich die der Geschwisterliebe ist). Caroline Wahl ist ein warmherziger Roman gelungen, der die Probleme nicht beschönigt, aber Licht in die Dunkelheit bringt. Große Weiterempfehlung!
Ein Leben im Käfig? Jain - manchmal fragt Tilda sich natürlich, „was wäre wenn…“, doch der Konjunktiv wird schnell von der fast mütterlichen Liebe zur 10-jährigen Schwester Ida abgelöst. Da ihre Mutter der Rolle nicht gerecht werden kann, füllt Tilda diese Lücke. Ida, Rechnen, Ida, Schwimmen, Ida – life is okay, manchmal sogar gut. Aber das Leben ist bekanntlich das, was passiert, während man eigentlich andere Pläne hat. Plötzlich bekommt Tilda eine reizvolle Promotionsstelle in Berlin in Aussicht gestellt und dann taucht auch noch Viktor mit den blauen Augen und dem traurigen Gesicht im Schwimmbad auf.
Tilda beginnt, von einem selbstbestimmten Leben in Berlin zu träumen. Das Dilemma ist offensichtlich: Kann die kleine Ida sich emanzipieren und alleine mit der suchtkranken und depressiven Mutter zurückbleiben? Oder ist der Preis für die Selbstverwirklichung zu hoch?
„22 Bahnen“ steckt voller trauriger Themen. Doch trotz aller Schwere fühlt sich das Buch warm an, voller Hoffnung. Die Charaktere sind realitätsnah geschrieben und handeln nachvollziehbar, die berührende Lovestory bleibt ein Nebenschauplatz und ist angenehm frei von Kitsch (wobei die echte Liebesgeschichte hier eigentlich die der Geschwisterliebe ist). Caroline Wahl ist ein warmherziger Roman gelungen, der die Probleme nicht beschönigt, aber Licht in die Dunkelheit bringt. Große Weiterempfehlung!