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chiclana Avatar

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Tilda studiert Mathe und jobbt nebenher an der Supermarktkasse. Ihre Schulfreunde ​​von früher sind in alle Himmelsrichtungen zerstreut und kommen höchstens ab und zu mal zu einer Party in die alte Heimatstadt. Und Ivan, der kommt gar nicht mehr, denn er ist tot.

Die Highlights im tristen Alltag sind die täglichen Schwimmbadbesuche, wo Tilda unbeeindruckt von Wetter oder anderen Besuchern täglich ihre 22 Bahnen zieht. Oft sieht sie dabei Viktor, Ivans Bruder.

Tilda lebt zu Hause bei ihrer alkoholabhängigen Mutter, zusammen mit ihrer kleinen Schwester Ida. Und Ida ist der Grund, warum Tilly bleibt, sie will die Kleine nicht mit der unberechenbaren Mutter alleine lassen. Doch ihr Professor stellt ihr eine Promotionsstelle in Berlin in Aussicht...

So kämpft Tilda mit ihrem Alltag, mit den Eskapaden ihrer Mutter, mit ihrem Verantwortungsbewusstsein, mit ihrer Trauer um Ivan. mit ihren Gefühlen für Viktor... all das erzählt sie mit einer gewissen Nüchternheit. Doch es gibt es berührende Momente. Ihre Mathebegeisterung soll vermutlich dadurch unterstrichen werden, dass Ziffern in Worten als Ziffer geschrieben werden (1deutig), fand ich eher nervig.

Ich fand die Personen alle ein wenig einseitig dargestellt, habe das Buch dennoch gern gelesen.
Es erinnert mich vom Stil her an Schallplattensommer von Alina Bronsky.