zart und brutal zugleich

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brombeere Avatar

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Worum geht es?
Tilda zieht im Schwimmbad ihre Bahnen, genau 22 Stück. Vieles andere kann sie nicht kontrollieren, etwa die Situation daheim mit ihrer kleinen Schwester und der Alkoholabhängigen Mutter.

Worum geht es wirklich?
Verantwortung, aufeinander aufpassen und eigene Wünsche.

Lesenswert?
Ja, eine schöne Geschichte trotz unschöner Situation. Im Mittelpunkt steht die junge Frau Tilda, eigentlich noch Studentin kurz vor ihrer Masterarbeit. Doch statt unbeschwert zu sein, liegt immer die Verantwortung für ihre kleine Schwester auf ihr, auch wenn die Alkoholabhängige Mutter das ganze anders bewertet.
Und so schwimmt Tilda durch eine Mischung aus Freiheit, Verpflichtungen und die auf ihr lastende Vergangenheit und versucht ihren eigenen Ort zu finden.
Trotz des schweren Themas wird das ganz leicht und vorsichtig erzählt und gerade die Szenen zwischen Tilda und ihrer Schwester sind richtig schön, ebenso wie die Freundschaften.
Tilda ist eine sehr sympathische Protagonistin, die im Mittelpunkt steht ohne wirklich Mittelpunkt zu sein, die sich oft zurück nimmt und nicht egoistisch handelt.
Ich war tatsächlich überrascht, dass hier der Fokus (bzw. der Inhalt) gar nicht so sommerlich oder Richtung Liebe geht. Auch das Cover wirkt eher ruhig und nicht so schwer. Mir hat der tatsächliche Schwerpunkt aber sehr gefallen.
Der Schreibstil der Autorin war angenehm, schön lesbar und es hat prinzipiell alles gepasst.
Ein bisschen hätte ich mir eine striktere Wendung gewünscht, doch stattdessen beginnt die Handlung ebenso offen, wie sie begonnen hat.
Auch in der Hörbuch-Variante kann ich dieses Werk wirklich empfehlen, weil es toll gesprochen wird.
Ich würde auf jeden Fall nochmal zu einem Buch der Autorin greifen.