Lebst Du Dein Leben?

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geli73 Avatar

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Das Cover hat mich angezogen, es zeigt einen See inmitten von Hügeln und Wald vor einer Wiese. Wenn man den Schutzumschlag abmacht, ist auch das in gebundene Buch genauso gestaltet. Dazu hat es ein Lesebändchen, die Ausstattung ist also wirklich hochwertig.


Der Ich-Erzähler führt eigentlich ein gutes Leben, fühlt sich aber aus dem Takt geraten. Und anstatt wie der frühe Vogel den Morgen zu fangen, sieht er sich als erschöpten, grübelnden Spatz im Käfig. Die Begegnung mit dem etwa 60-jährigen Karl in der Nähe seines Wochenendhauses macht ihm deutlich, dass er nicht das Leben führt, das er wollte. Karl geht offen auf ihm zu und obwohl die beiden sich nicht kannten, gehen sie als Freunde auseinander, nach einem einzigen Wochenende. Sie haben auf direktem Wege einen Zugang zueinander gefunden, durch Fragen, durch Erzählungen und durch kleine Unternehmungen wie ein Bad im kühlen See oder auch einen Spaziergang.


Die kurze Erzählung hat mich berührt und in mir eine Saite anklingen lassen, die mir bewusst macht, auch mir selbst diese Fragen zu stellen, ob ich mein Leben aktiv lebe oder fremdbestimmt bin. Welche Träume ich habe, die ich noch verwirklichen möchte, bevor die letzten 25 Sommer anbrechen. Ob ich meine Zeit damit verbringe, was mich glücklich macht oder mir wichtig ist.


Sehr schön erzählt, dazu anregend, sich Gedanken über sein Leben zu machen ohne Kalendersprüche und den Trott mal zu unterbrechen. Hat mir wirklich gut gefallen.