Säckchen voller Glücksmomente

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Stephan Schäfer, selbst ehemaliger Top-Manager, schafft mit seiner Debüt-Erzählung „25 letzte Sommer“ etwas, das nicht vielen Autoren und erst recht nicht auf Anhieb gelingt: ein anrührendes, tiefgreifendes Buch, das gleichzeitig gänzlich frei von überbordendem Kitsch und Klamauk ist. Ganz zurecht wurde das Buch bereits im NDR Kultur Journal („Der Roman ist wie der Kartoffelbauer Karl: er ermutigt Leben ins Leben zu lassen“), im ZEIT Podcast und in der SZ („Das Buch ist der Wahnsinn“) besprochen und empfohlen. Klare Konkurrenz zu John Streleckys „Das Café am Rande der Welt“.

In der Erzählung treffen ein gestresster Manager und ein mit sich im Reinen scheinender Kartoffelbauer aufeinander und lernen sich gegenseitig aber auch sich selbst noch einmal auf ganz eigene Art und Weise kennen. Es wird viel erzählt, gesprochen, aus wirklichem Interesse nachgefragt und zugehört – gleichzeitig aber auch immer wieder betont, welche Bedeutung das Schweigen und die Stille im gemeinsamen Miteinander haben können. Wie wahr, wenn man einmal genauer darüber nachdenkt.
Schäfer besticht dabei mit klarer, schnörkelloser Sprache, die den Leser den Inhalt quasi inhalieren lässt, sodass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte. So schnell man die Erzählung auch gelesen haben wird, desto länger wird man noch von den Inhalten zehren können. Von „Säckchen voller Glücksmomente“, die man im Leben sammeln soll, ist dabei in „25 letzte Sommer“ zu lesen. So ein Säckchen schnürt auch der Autor für die Leser mit seiner berührenden, tiefgehenden Geschichte. Ein Buch, das man gelesen haben sollte.