Sommerbrise zum Nachdenken

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Der gehetzte und sehr stark eingespannte namenslose Ich-Erzähler, dem sogar das Joggen am Wochenende ein Strich auf seiner To-do-Liste wert ist, trifft unverhofft auf einen tiefenentspannten Bewohner der Gegend. Zu seiner eigenen Überraschung öffnet er sich schon mit dem ersten Satz dem Fremden und geht dann auch noch auf seine Frühstückseinladung ein, obwohl sich im Ferienhaus seine Mails stapeln… Stephan Schäfer nimmt die Leserschaft sofort mit seinem eingehenden Erzählstil mit in diese kontrastreiche und gleichzeitig bereichernde Begegnung. Mir hat im Anschluss gefallen, dass beide Charaktere Überraschendes zu bieten hatten und nicht, dass der Kartoffelbauer Karl nun in der Paradiesblase den erhobenen Zeigefinger Richtung Manager schwingt. Schnell kann man sich in die beiden hineinversetzen und genießt die sich schnell entwickelnde Offenheit und Gesprächs sowie Fragenansätze. Schäfer gelingt es die Grundidee, „dir bleiben noch ca. 25 Sommer, bevor du sterben wirst“, charmant in die leichte Geschichte zu verpacken, und somit den Leser zum Nachdenken anzuregen. Das schön gestaltet Cover trägt zum Lesevergnügen bei.