Wertvolle Momente darf man nicht verpassen

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annemf Avatar

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Wenn man ein gehetztes Leben führt mit vielen To Do Listen, kommt man alleine nicht mehr aus dieser Hektik raus. Eines Morgens treffen sich zwei Männer, die gemeinsam im See schwimmen und schließen Freundschaft. Dabei vergingen noch nicht einmal zwei Tage. Karl lädt den Erzähler ohne Namen in sein Bauernhaus ein. Der gehetzte Angestellte und Karl, der Nachdenker und Kartoffelsortierer beginnen tiefgehende Gespräche über das Leben. Durch die Dialoge beginnt der Ich-Erzähler sein Leben zu überdenken. Den Mut haben, eigene Träume zu verwirklichen. Warum scheint Arbeit wichtiger zu sein als Zeit mit Menschen zu verbringen, die uns wichtig sind. Und warum so oft das bessere Dasein erst dann beginnt, wenn wir merken, dass wir nur dieses eine Leben haben. Wie fasst man ein Gefühl in Worte? Was gibt einem Lebensfreude und Energie?

Einige Passagen lassen mich selbst schwer nachdenken, warum man in der schnelllebigen Welt wertvolle Momente verpasst hat. Nicht jeder hat so einen Zuhörer wie Karl, der ohne zu bewerten einem sein Ohr leiht. Ehrliches Interesse zeigt, dass es einem leichter fällt, sich zu öffnen. Und man merkt, wie wichtig Kontakte sind.

Der Autor hat die Geschichte sehr realistisch dargestellt, sein Schreibstil war so warm, das hat mich begeistert. Die Sprache ist sehr bildhaft. Ich werde das Gefühl nicht los, der Autor hat auch eigene Erkenntnisse in den Plot geschrieben. Das Buch ist für mich ein wahrer Schatz, viele Zeilen darin können dem Einen oder Anderen Hoffnung spenden, sich mehr zu entspannen. Irgendwann ist immer jetzt.

Ich vergebe alle Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung. Es lohnt sich.