Abenteuer

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lesefee23.05 Avatar

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„Dann weißt du sicherlich, dass FEHLER eigentlich HELFER sind. Nur mit vertauschten Buchstaben.“

„3 Streuner wittern das Abenteuer“ ist ein Kinderbuch ab 8 Jahren von Anja Fröhlich mit Illustrationen von Pe Grigo und Band 1 der Buchreihe um die 3 Streuner. Es erschien im März 2025 im Ravensburger Verlag.

Big Ben, King Kerl und Flirty sind wehrsame und mutige Streuner. Sie leben in Spanien und nur durch einen ganz unglücklichen Zufall passiert es, dass sie im Tierheim landen und sich plötzlich im Flugzeug mit einer deutschen Familie wiederfinden.
Die drei Hunde halten zusammen, wie Freunde dies eben tun. Dabei haben sie aber auch immer mal wieder kleinere Auseinandersetzungen - so auch in ihrer neuen Familie. Eigentlich ist es dort nämlich ganz nett, doch zugeben will das eigentlich keiner von ihnen so genau. Es würde ja für Verweichlichung und Schwäche stehen. Gemeinsam erkunden sie nun aber die neue Welt und entdecken dabei sogar Außerirdische…

Die Geschichte ist aus der Sicht von King Kerl geschrieben, wodurch die Erlebnisse in kindgerechter Sprache dargestellt werden. Die Geschichte liest sich leicht und locker, Themen wie Freundschaft und Familie werden dargestellt und durch den entstehenden Hauptkonflikt gut in die Geschichte eingearbeitet.
Natürlich gibt es ein Happy End und eine „Moral von der Geschicht“, welche aus meiner Sicht gut verpackt und verständlich ist.
Letztlich wird durch die Geschichte der drei Streuner klar, dass Freunde einander beistehen müssen, Gefühle und Schwächen erlaubt sind und auch, dass Fehler einem im Leben helfen können. FEHLER sind nämlich HELFER - schon gewusst? Gleichzeitig werden aber auch wichtige Aspekte zum Thema Straßenhunde und Tierheimen kindgerecht vermittelt und dargestellt.
Natürlich sind die Gedanken des Hundes dabei auf eine gewisse Art vermenschlicht, dies ist aber absolut passend zur Geschichte.
An vielen Stellen gibt es außerdem Grund zum lachen und die liebevoll gestalteten Illustrationen runden die Geschichte ab.
Gefallen hat mir auch sehr, dass das Elternteil, welches hauptsächlich für den Haushalt, das Kind Joy und die Tiere da ist, nicht typisch die Mutter, sondern der Vater Sebastian ist. Ich finde es super wichtig, dass auch Geschichten jenseits vom üblichen Rollenbild erzählt werden!

Ein Kritikpunkt von meiner Seite ist allerdings der angerissene Umgang von Hundehaltern mit ihren Hunden. So wird an mehreren Stellen beschrieben, dass der „Hundetherapeut“ Sebastian Zischlaute einsetzt, um die Hunde zu erziehen. Dies ist aus meiner Sicht kein freundlicher und fairer Umgang mit Hunden. Zischlaute sind von Natur aus etwas bedrohliches für Hunde und sollten daher nicht eingesetzt werden. Dass solches Wissen indirekt in einem Kinderbuch vermittelt wird, finde ich sehr schade.

Von mir wird aus diesem Grund auch ein Stern von der Bewertung abgezogen. Ingesamt fand ich die Geschichte aber dennoch absolut niedlich, unterhaltsam und schön. Für Kinder zum ersten Lesen und zum Vorlesen halte ich das Buch für weitestgehend gelungen und mit gut aufeggriffenen Themen versehen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.