Rezension zu "Finster" von Ivar Leon Menger (2024): Ein deutscher Thriller mit Stephen-King-Vibes

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Mit seinem neuesten Werk "Finster" beweist Ivar Leon Menger einmal mehr, dass er zu den vielseitigsten Autoren der deutschen Literaturszene zählt. Obwohl das Buch als Thriller beworben wird, fühlt es sich für den Leser oftmals wie ein klassischer Krimi an. Doch das mindert die Spannung keineswegs – im Gegenteil, "Finster" zieht den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann.

Mengers Sprache ist präzise und atmosphärisch dicht, was die düstere Stimmung des Romans hervorragend unterstreicht. Besonders auffallend ist die gekonnte Inszenierung des Schauplatzes, der nicht nur als bloße Kulisse dient, sondern aktiv zur Erzählung beiträgt. Man kann fast den Nebel und die Dunkelheit spüren, die sich über die Geschichte legen.

Ein weiteres erzählerisches Highlight sind die kurzen Kapitel, die jeweils aus der Perspektive einer anderen Figur erzählt werden. Normalerweise kann ein ständiger Perspektivwechsel den Lesefluss stören, doch Menger meistert diesen Kunstgriff mit Bravour. Durch die wechselnden Perspektiven wird die Handlung nicht nur temporeich und spannend, sondern auch komplexer. Jeder Perspektivenwechsel wirft neue Fragen auf und liefert kleine, geschickt platzierte Hinweise, die den Leser neugierig und in ständiger Erwartung halten. Man tappt im Dunkeln und versucht, die Puzzleteile zusammenzusetzen – ein Prozess, der die Spannung kontinuierlich steigert.

"Finster" erinnert in seiner atmosphärischen Dichte und im Aufbau der Spannung an die Werke von Stephen King. Menger schafft es, eine ähnliche unheilvolle Grundstimmung zu erzeugen, die den Leser von Anfang an in den Bann zieht. Es überrascht nicht, dass Menger mittlerweile als der "deutsche Stephen King" bezeichnet wird ;)

Ohne zu viel zu verraten – der Autor selbst bittet im Nachwort darum, die entscheidenden Wendungen und Enthüllungen für sich zu behalten – kann man sagen, dass "Finster" ein absoluter Pageturner ist, den man nicht aus der Hand legen möchte. Es lohnt sich, die Geheimnisse der Geschichte selbst zu entdecken.

"Finster" ist ein weiteres Beispiel für Mengers beeindruckende Vielseitigkeit. Seine Romane sind stets unterschiedlich in Thema und Ton, doch sie teilen die gleiche erzählerische Qualität und die Fähigkeit, den Leser zu fesseln. Ivar Leon Menger hat sich mit diesem Buch erneut als Meister seines Fachs erwiesen.