Spannend
“Katzenbrunn ist kein Kinderdorf. Sondern ein Dorf mit drei Dutzed lebenden Toten”
Eigentlich sagt diese Beschreibung des kleinen Ortes im Odenwald alles aus. Im Mai 1986, wenige Tage nach der Katastrophe von Tschernobyl, verschwindet ein Junge während des Jahrmarktes spurlos. Seit Jahren verschwinden in Katzenbrunn Jungen, deren Verschwinden nie geklärt werden konnte. Für die Bewohner ist klar, dass der Täter in der psychatrischen Klinik ist. Hans J. Stahl, der Kriminalkommisar, der die damaligen Vermisstenfälle untersuchte, kehrt mittlerweile im Ruhestand nach Katzenbrunn zurück, um den Täter endlich zu überführen und erkennt, dass in Katzenbrunn fast jeder seine Leichen im Keller hat.
Auch Mengers dritter Roman ist ein absoluter Pageturner, kurze Kapitel und ein einfach zu lesender Stil bringen großen Lesespass. Die Kapitel werden aus vielen wechselnden Perspektiven geschrieben, einige aus der Sicht des Greifers, in ihrer Art verstörend, aber neben dem auf eigene Faust ermittelnde Hans J. Stahl, bekommen viele Katzenbrunner ihre Kapitel und was man von denen erfährt, ist oftmals noch viel verstörender, so dass man keinen wirklich mag und alle verdächtigt. Menger schafft es mühelos, mit wenigen Worten alle Personen zu charakterisieren.
Die Handlung selbst ist schnell und wendungsreich, ständig tauchen neue Informationen auf, die einen rätseln lassen, was in Katzenbrunn vor sich geht, bis Menger dem Leser mit voller Wucht auflaufen lässt. Einfach eine geniale Wendung ! (und ja ich habe genau das getan, was Menger sich im Nachwort erhofft hat). Vielleicht hat durch diese Wendung das letzte Drittel des Buches etwas an Spannung verloren, aber Menger erzählt die Geschichte konsequent und mit vielen Details (und einer Romanze) gekonnt zu Ende, so dass man am Ende fast bedauert, Katzenbrunn wieder zu verlassen.
Ganz großer Pluspunkt neben der finsteren Atmosphäre ist der Zeitgeist der 80er Jahre, den Menger gekonnt einfängt, und mich immer wieder an meine eigene Kindheit erinnerte. Bravo-Starschnitts, der Braune Bär, Videokassetten und Fotos, die man noch zum Entwickeln brachte, die Eltern hörten Freddy Quinn und Roland Kaiser, Jungs spielten mit Big Jim, junge Leute hiessen noch Günther und Gisela und Tatort-Kommissare trugen Anzug und erinnerten an den eigenen Opa.
Fazit: Eine verstörende Zeitreise in die 80er Jahre, die einen bis zum Schluss fesselt.
Eigentlich sagt diese Beschreibung des kleinen Ortes im Odenwald alles aus. Im Mai 1986, wenige Tage nach der Katastrophe von Tschernobyl, verschwindet ein Junge während des Jahrmarktes spurlos. Seit Jahren verschwinden in Katzenbrunn Jungen, deren Verschwinden nie geklärt werden konnte. Für die Bewohner ist klar, dass der Täter in der psychatrischen Klinik ist. Hans J. Stahl, der Kriminalkommisar, der die damaligen Vermisstenfälle untersuchte, kehrt mittlerweile im Ruhestand nach Katzenbrunn zurück, um den Täter endlich zu überführen und erkennt, dass in Katzenbrunn fast jeder seine Leichen im Keller hat.
Auch Mengers dritter Roman ist ein absoluter Pageturner, kurze Kapitel und ein einfach zu lesender Stil bringen großen Lesespass. Die Kapitel werden aus vielen wechselnden Perspektiven geschrieben, einige aus der Sicht des Greifers, in ihrer Art verstörend, aber neben dem auf eigene Faust ermittelnde Hans J. Stahl, bekommen viele Katzenbrunner ihre Kapitel und was man von denen erfährt, ist oftmals noch viel verstörender, so dass man keinen wirklich mag und alle verdächtigt. Menger schafft es mühelos, mit wenigen Worten alle Personen zu charakterisieren.
Die Handlung selbst ist schnell und wendungsreich, ständig tauchen neue Informationen auf, die einen rätseln lassen, was in Katzenbrunn vor sich geht, bis Menger dem Leser mit voller Wucht auflaufen lässt. Einfach eine geniale Wendung ! (und ja ich habe genau das getan, was Menger sich im Nachwort erhofft hat). Vielleicht hat durch diese Wendung das letzte Drittel des Buches etwas an Spannung verloren, aber Menger erzählt die Geschichte konsequent und mit vielen Details (und einer Romanze) gekonnt zu Ende, so dass man am Ende fast bedauert, Katzenbrunn wieder zu verlassen.
Ganz großer Pluspunkt neben der finsteren Atmosphäre ist der Zeitgeist der 80er Jahre, den Menger gekonnt einfängt, und mich immer wieder an meine eigene Kindheit erinnerte. Bravo-Starschnitts, der Braune Bär, Videokassetten und Fotos, die man noch zum Entwickeln brachte, die Eltern hörten Freddy Quinn und Roland Kaiser, Jungs spielten mit Big Jim, junge Leute hiessen noch Günther und Gisela und Tatort-Kommissare trugen Anzug und erinnerten an den eigenen Opa.
Fazit: Eine verstörende Zeitreise in die 80er Jahre, die einen bis zum Schluss fesselt.