30 Tage

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yellowdog Avatar

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Dieser Roman hat eine ungewöhnliche Grundidee. Die depressive Künstlerin Clementine gibt sich noch 30 Tage, bis sie sich umbringen will.
Dabei läuft doch alles darauf hinaus, dass es schon eine Lösung geben wird. An einen Erfüllung des Suizidvorhabens glaubte ich keinen Moment.

Bei dem penetrant vorherrschenden Drang der Protagonistin zu ätzender Ironie schwanke ich. Es gibt ein paar sarkastische Bemerkungen von ihr, die bissig wirken, andere eher gehässig. Mit der Zeit geht sie mir auf die Nerven. Zum Glück gab sich das Gefühl mit der Zeit.
Immerhin ist sie Künstlerin, das gibt der Figur noch ein paar interessante Züge. Die Szene im Museum zum Beispiel fand ich ebenso witzig wie originell, Auch wie die Protagonistin mit ihren Kater durch die Stadt wandert, hat filmische Qualitäten.
Aus den Nebenfiguren (Miles, Carla) hätte man mehr machen können, Potential waren erkennbar. Immerhin wird Jennys Rolle später wichtiger. Chuckles gefällt mir auch ausgesprochen gut.

§0 Tage … ist ein sehr amerikanischer Roman, im positiven wie negativen Sinne, wenn jemand versteht, was ich damit meine.
Der Erklärungsansatz zu Clementines Zustand gegen Ende kam für mich überraschend und gab dem Buch noch einmal eine andere Perspektive.

Den 30-Tage-Kalender am Ende des Buches hätte man besser weggelassen. Welcher Romanleser will schon mit Kalendersprüchen abgefertigt werden.

Am Ende gebe ich dem Buch 3,5 Punkte, aufgerundet auf 4!