Ashley Ream: 30 Tage und ein ganzes Leben

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nanacookie Avatar

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Clementine Pritchard ist mit ihrem Leben und dessen Verlauf unzufrieden. Deshalb fällt sie einen schwerwiegenden Entschluss. Dreißig Tage gibt sie sich selber Zeit, um all das in ihrem Leben zu tun, das sie schon lange erledigen wollte und um noch einmal die Vorzüge des Lebens zu genießen. Dann will sie sich selber umbringen. Natürlich laufen die Sachen, die man sich vornimmt nie wie geplant und als der Monat vorbei ist, ist nichts mehr, wie es einmal war.

Ich hatte große Erwartungen an das Buch und vielleicht bin ich auch deshalb so sehr davon enttäuscht worden. Die Geschichte hat einen sehr starken Anfang, aber kurz darauf stürzt es tief ab. So zieht sich das im gesamten Buch durch: gute bis mäßige Passagen gefolgt von eher schlecht umgesetzten Ideen.

Der Schreibstil an sich ist angenehm zu lesen, wenn auch besonders zu Beginn immer mal wieder viele kurze Sätze aufeinander folgen, die das Ganze abgehackt wirken lassen. Die Autorin verliert sich auch oft in kleinen alltäglichen Details, die eher unwichtig sind und die der Leser nicht wissen muss - oder in anderen Fällen auch überhaupt nicht wissen will. Die vielen Beschreibungen wie Clementine an ihren Bildern arbeitet sind zwar ein nettes Detail, aber für Kunstlaien eher uninteressant.

Die Hauptprotagonistin an sich war mir schon nach ein paar Kapiteln unsympathisch. Man erfährt über sie als Hauptcharakter natürlich am meisten, aber trotzdem konnte ich mich nicht in sie hinein fühlen und ihre Art war sehr eigen und in diesem Fall ist das nicht positiv gemeint.

Auch für keinen der Nebencharaktere konnte ich irgendwelche Sympathien entwickeln. Vor allem waren sie in fast allen Fällen nur sehr kleine Randfiguren, über die man so gut wie nichts erfuhr und die sehr platt und eindimensional wirkten.

Über das Ende möchte ich nicht zu viel verraten. Ich war froh, als ich dort ankam. Es war etwas merkwürdig und unglaubwürdig. Außerdem hat das offene Ende hier nichts zum Besseren gewandt. Manche mögen es für stimmig erachten, für mich war es das leider nicht.

Zum Schluss kann ich das Buch nur mit einem Wort beschreiben: enttäuschend. Am besten hat mir noch das Cover gefallen und auch die Idee mit dem Kalender hinten im Buch fand ich ganz nett. Leider hat es wieder ein Autor nicht geschafft, eine gute und lesenswerte Geschichte über das Thema Suizid zu schreiben.