Ernstes Thema mit einem "Augenzwinkern" verpackt

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In dem Buch "30 Tage und ein ganzes Leben" geht es um Clementine, die immer wieder an Depressionen leidet und Ihrem Leben ein Ende bereiten will. Sie möchte sich einen Monat Zeit nehmen, um alles zu organisieren, damit Sie nach Ihrem Tod kein Chaos hinterlässt. Mit dem Slogan der Autorin auf der Rückseite "30 Tage, die ihr Leben immer verändern" hatte ich die Erwartung an das Buch, dass der "Ich-Erzählerin" sämtliche positive Dinge wiederfahren und es am Ende ein richtiges Happy-End gibt. Allerdings lag ich mit meiner Einschätzung nicht richtig, es werden viele Dinge aus der Vergangenheit der "Ich-Erzählerin" erzählt, durch die man dann definitiv verstehen kann, weshalb Clementine kein leichtes Leben hat. Sie macht zum Beispiel Ihren Vater ausfindig, der damals die Familie hat sitzen lassen, aber auch bei dieser Begegnung gibt es kein Happy-End. Identifizieren kann ich mich nicht unbedingt mit der Ich-Erzählerin, allerdings finde ich es sehr gelungen, wie die Stimmung und die Handlungen von dieser aufs Papier gebracht wurden. Spannend finde ich, das es zwischendurch immer wieder neue Wendungen in dem Buch gibt, zum Beispiel wird am Anfang nur geschrieben, das die Erzählerin ihren Psychotherapeuten gefeuert hat und dann stellt sich heraus, dass Sie mit diesem auch eine Affäre hatte. Grundsätzlich finde ich die Thematik aktuell, ich finde es auch mutig das hier die Thematik mit einem "Augenzwinkern" für den Leser aufbereitet ist, allerdings ist das eher ein Buch um den "Main Stream" zu unterhalten, für depressive Menschen weis ich nicht ob ich es empfehlen würde, da die "Ich-Erzählerin" doch sehr exzentrisch ist. Den Kalender zum Buch finde ich sehr süß gestaltet.