Erwartung nicht ganz erfüllt

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mellie Avatar

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Ein Countdown zum Selbstmord. Eine chaotische Hauptfigur, die seit Jahren zum Seelenklempner geht, Psychopharmaka schluckt wie andere Leute Smarties, plant nun ihren Selbstmord. Dabei will sie strukturiert vorgehen. Nicht wie ihre Mutter zur Waffe greifen, um sich und eine Tochter zu töten und es anderen überlassen, das Ergebnis zu entsorgen.
Gut finde ich, dass am Ende nicht alles Friede, Freude ist, sondern aus einer Mischung von Emotionen wie Zuneigung, Pflichtgefühl der geplante Selbstmord ausbleibt. Ein Buch das zum Nachdenken anregt, was würde man selbst in den nächsten 30 Tagen tun, wenn mögliche Konsequenzen irrelevant wären. Die Realisierung zeigt vielleicht, dass wir viel freier sind als wir selbst glauben.
Negativ ist, dass die Handlung und die Gedankenwelt sehr sprunghaft dargestellt wird, andererseits sich bestimmte Betrachtungen zum Beispiel über den Exmann wiederholen.
Für die Idee und den Ansatz inklusive des 30 Tage-Kalenders am Ende wären fünf Punkte gerechtfertigt. Stil und Ausführung erlauben aber nur einen mittleren Punktwert. Für Erwartung nicht ganz erfüllt.