Ein etwas anderer Familienroman

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oneveganbooknerd Avatar

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Die Familie Mikuriya lebt in Tokyo. Die Großmutter und das Oberhaupt der Familie, Kotoko, lebt nach einer einfachen Regel: Wie man 3000 Yen verwendet, kann über ein ganzes Leben entscheiden. Kotoko hat nie groß verschwenderisch gelebt und führt sorgsam ein Kakeibo, ein Haushaltsbuch. Mittels diesem verschafft sie sich einen Überblick über ihre Finanzen und realisiert, dass sie mit ihrer Altersvorsorge doch nicht so gut hinkommt wie gedacht. Ein Job muss her! Und das mit 73 Jahren.

Miho, Kotokos Enkelin, wünscht sich sehnlichst einen eigenen Hund. Kann sie sich diesen überhaupt leisten? Als sie auf Anraten ihrer Schwester Maho ihre Finanzen auflistet um ihre Fixkosten zu ermitteln, wird ihr jedoch bewusst, dass sie ziemlich viel Geld für unnötige Dinge ausgibt. Und falls sie sich den Traum vom eigenen Hund erfüllen möchte, müsste sie anfangen, zu sparen. Sie belegt einen Kurs zum Thema Sparen, welcher ihr in so mancher Hinsicht neue Perspektiven ermöglicht.

"3000 Yen fürs Glück" unterscheidet sich stark von den Romanen, welche ich sonst so lese. Durch den Fokus auf die Finanzen wirkt hier alles viel kopflastiger und bildet somit einen ganz anderen Zugangn zu den Charakteren und der Handlung. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass hier die Charakterentwicklung oder die Gefühle außen vor bleiben. Im Gegenteil. Die Familie Mikuriya ist mir mit all ihren Mitgliedern sehr ans Herz gewachsen. Allen voran Kotoko empfinde ich als sehr stark und als tragende Figur des Buches.

Die Leser*innen erhalten nicht nur einen interessanten Einblick in japanische Familienstrukturen, sondern auch jede Menge Denkanstöße, wenn es um die eigenen Finanzen bzw. um das eigene Sparen geht. Beim Lesen des Romans stellt sich oft die Frage, wie wichtig Geld wirklich ist und welche Rolle es im Leben, für jede*n persönlich spielt.

Ein klare Leseempfehlung!