Interessanter Einblick in die Kultur Japans

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magdas_buecherwelt Avatar

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Mein erstes Buch, das in Japan spielt. Das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich dazu verleitet, das Buch zu lesen.
„3000 Yen fürs Glück“ ist in sechs Kapitel aufgeteilt, in jedem steht eine andere Person im Mittelpunkt. Es geht nicht ausschließlich um die Kunst des Sparens, sondern vor allem um die Lebenseinstellung von Miho, Maho, Kotoko, Tomoko und Yasuo. Für mich war es schwierig, die Namen auseinanderzuhalten, da sie so ähnlich sind und nicht erkennbar war, ob es ein weiblicher oder männlicher Name ist.
Eine weitere Schwierigkeit stellte für mich die durchgehende Angabe der Beträge in Yen dar. Es wäre einfacher gewesen, wenn die Beträge in Klammern in Euro angegeben worden wären, da ich mir z.B. unter 7 Millionen Euro nichts vorstellen konnte (es sind knapp 50.000 Euro).
Zum Inhalt: Miho ist die jüngste Tochter der Familie Mikuriya. Sie ist Berufsanfängerin, und ihr Ziel ist es, sich irgendwann eine Wohnung zu kaufen. Sie findet heraus, dass ihr neuer Freund hoch verschuldet ist. Gemeinsam mit ihrer Familie überlegt sie, ob sie ihn trotzdem heiraten und seine Schulden mit abbezahlen soll.
Maho, die ältere Tochter, ist mit einem Feuerwehrmann verheiratet und hat eine kleine Tochter. Seit der Geburt der Tochter ist sie nicht mehr berufstätig und versucht an allen Ecken und Enden zu sparen.
Tomoko ist die Mutter der beiden. Sie hat eine schwere Erkrankung mit Krankenhausaufenthalt überstanden, kämpft mit Wechseljahresbeschwerden und unterzieht ihre Ehe einer kritischen Bewertung, insbesondere nachdem ihre beste Freundin ihr verkündet hat, dass sie sich scheiden lässt.
Kotoko, die 73jährige Großmutter, macht sich Gedanken über ihre Zukunft und eine eventuelle Pflegebedürftigkeit. Sie nimmt einen Teilzeitjob an.
Yasuo ist der 40jährige Nachbar der Großmutter, er lebt in den Tag hinein, reist viel ins Ausland, wo er als Saisonarbeiter tätig ist, oder schlägt sich als Gelegenheitsarbeiter durch.
Ich habe etwas gebraucht, um mich an den nüchternen Schreibstil der Autorin zu gewöhnen, doch je weiter ich gelesen habe, desto mehr wurde mein Interesse für Familie Mikuriya geweckt. Am sympathischsten fand ich Tomoko, in die ich mich am besten hineinversetzen konnte.
Es war interessant zu erfahren, dass sich das Alltagsleben in Japan so gut wie gar nicht von dem in Deutschland unterscheidet. Es wurden einige Feiertage und Traditionen erwähnt und etliche Gerichte, die ich nicht kenne. Ich kann das Buch allen empfehlen, die an Japan interessiert sind und/oder gerne Familienromane lesen.