Keine Empfehlung

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luisabella Avatar

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»3000 YEN FÜRS GLÜCK - Ein Familienroman über die Kunst des Sparens« ist der neue Roman der japanischen Autorin Hika Harada, übersetzt aus dem Japanischen von Cheyenne Dreißigacker.

Der Roman setzt sich mit verschiedenen Themen wie Unabhängigkeit von der eigenen Kernfamilie, Geld / Finanzen / Sparen, Job, Selbstbestimmung und Familienbeziehungen auseinander. Genau richtig ist es, das Thema Finanzen aus den gesellschaftlichen Tabu-Schubladen herauszuholen und zu thematisieren. Die Umsetzung dessen (und insbesondere den gewollten Ratgeber-Charakter) empfand ich überhaupt nicht als passend. Wie eine Person mit 3.000 YEN (umgerechnet knapp 20 EUR) umgeht, lässt - laut der Großmutter von Miho und Maho - Aussagen über die Persönlichkeit zu. Aus Sicht von verschiedenen Personen wird über Geld, den eigenen Umgang, Ziele und Wünsche an die eigenen Finanzen gesprochen. Ich finde dies in zahlreichen Passagen sehr konstruiert und dies geht zulasten der japanischen Familienstory, die der Roman parallel erzählen möchte.

Stellenweise hat mich der Roman zudem an die Personen aus dem Roman »BUTTER« erinnert, bei denen die Konstellation zwischen der Protagonistin und ihrem Partner von ähnlichen Konflikten bzw. Gedanken seitens der Protagonistin geprägt war: »Seine Worte hätten romantisch klingen können, wenn er sie nicht zur falschen Zeit und am falschen Ort ausgesprochen hätte. Jetzt, in diesem Moment, waren sie total unpassend. Miho starrte ihn konsterniert an, doch ihr Freund wandte den Blick ab.« (S.20) Auch hier: Sehr gut feministische Gedanken einzubauen, aber auch diese werden nicht richtig weiter verfolgt.

Das war nichts mit diesem Roman und mir. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und hatte vielleicht auch einfach zu hohe Erwartungen? - kann sein. Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch leider überhaupt nicht überzeugen. Die Spartipps finde ich fragwürdig und das Konzept sowie der Inhalt des Romans haben mich nicht begeistert. Keine Empfehlung von mir.

Abgesehen vom Inhalt des Buches finde ich es schade, dass so ein tolles japanisches Cover so eine schwache deutsche Darstellung findet. Die Maneki-neko (dt. Glückskatze) ist sehr klischeehaft und hat für mich auch wenig Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.