Nett, aber anders als erwartet.

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"3000 Yen fürs Glück" von Hika Harada verspricht laut Klappentext und Cover einen unterhaltsamen Familienroman, der sich dem Thema Geld und Sparen annimmt. Ich kann nicht sagen, dass dieses Versprechen nicht eingehalten wurde - jedoch etwas anders als erwartet.

Alles beginnt bei der jungen Frau Miho, die sich daran erinnerte, was ihre Großmutter zu sagen pflegte: Wie man 3000 Yen verwendet, kann über das eigene Leben entscheiden. Sie selbst hat sich bisher noch wenig Gedanken über ihre Finanzen gemacht und wird - gemeinsam mit dem Leser/der Leserin - nun an das Thema herangeführt.
Die einzelnen Kapitel springen zwischen den unterschiedlichen Familienmitgliedern sowie bestimmte Freunde hin und her und beleuchten deren Ansichten zu Geld. Ungefähr so habe ich mir die Struktur des Romans auch erwartet, jedoch war ich dann doch überrascht, wie "trocken" das Thema Geld teilweise abgehandelt wurde. Die verschiedenen Finanzthemen sind zwar in nette Geschichten verpackt, jedoch ist es oftmals doch eine recht sachliche Abhandlung von Zahlen und Fakten. Diese waren für mich stellenweise interessant, aber da sich vieles doch auf die japanische Kultur bezieht, für mich persönlich auch nur bedingt brauchbar. Der versprochene Familienroman fällt dem Finanzthema etwas zum Opfer und recht mager aus. Durch das schnelle Hin- und Herspringen zwischen doch ziemlich vielen Charakteren ist es mir schwer gefallen zu den einzelnen Personen eine Beziehung aufzubauen. Lediglich die Kapitel über die Großmutter sowie die Mutter der Familie habe ich recht schnell durchgelesen, da mich ihre Geschichten berührten.

Alles in allem ist das Buch sehr nett geschrieben und schnell gelesen. Wer sich für die japanische Kultur interessiert, kommt hier ebenfalls auf seine Kosten. "3000 Yen fürs Glück" würde ich als nette Lektüre für zwischendurch empfehlen. Wer einen tiefsinnigen Familienroman oder einen umfangreichen Finanzratgeber erwartet, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen.